Die Stadt Graz erstrahlte am vergangenen Wochenende in einem faszinierenden Lichtermeer, als das Klanglicht-Festival die Kunstszene in der steirischen Landeshauptstadt auf neue Höhen hob. Über drei Tage hinweg verwöhnten die Organisatoren die Gäste mit musikalischen Klängen und beeindruckenden Lichtinstallationen, die die Innenstadt in ein magisches Ambiente tauchten. Die Kuratorin Birgit Lill-Schnabl zeigte sich stolz auf die 24 Installationen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Träume“ präsentiert wurden. „Das ist die wichtigste Zahl für mich“, so Lill-Schnabl. „Wir werden uns sicherlich wieder den 100.000 Besuchern annähern, wie auch in den letzten Jahren schon, aber das ist nicht mehr prioritär.“
Das Festival hat sich im Laufe der Jahre zu einer bedeutenden touristischen Veranstaltung entwickelt und zieht mittlerweile Menschen aus nah und fern an. Im kommenden Jahr plant das Team, die Veranstaltung zu erweitern und eventuell einen vierten Festival-Tag anzubieten. „Der Schlossberg wird natürlich auch fix wieder mit dabei sein, wie auch der Uhrturm, die Kasematten“, betonte Lill-Schnabl. Auch die Grazer Oper wird wieder eine zentrale Rolle spielen.
Ein Rückblick auf vergangene Jahre
Das Klanglicht-Festival kehrte in diesem Jahr an seinen Ausgangsort, die Grazer Oper, zurück. Während die Rückseite des Gebäudes beim ersten Festival im Jahr 2015 von OchoReSotto spektakulär illuminierte wurde, kreierte das Team diesmal ein beeindruckendes Kunstwerk an der Vorderfront. Das Thema „Träume und ihre Vielschichtigkeit“ wurde hier auf innovative Weise umgesetzt.
Eines der Höhepunkte war die Installation „Museum of the Moon“ des Künstlers Luke Jerram, die im Innenraum der Stadtpfarrkirche installiert wurde. Ein sechs Meter großer Mond, der mit beeindruckenden NASA-Aufnahmen versehen war, hängte majestätisch über den Kopf der Besucher. Das Lichtspiel aus dem Inneren des Objekts, das mit Klängen von Dan Jones untermalt wurde, erzeugte eine beinahe traumhafte Atmosphäre, die die Anwesenden zum Verweilen einlud.
Vielfalt der Kunstinstallationen
Im Kinder- und Jugendtheater Next Liberty war die Installation „Fragen Projektion“ von Fischli & Weiss zu sehen. Die Anwesenden konnten sich an einem schwarzen Rundhorizont von Fragen in weißer Schrift mitreißen lassen. Die Installation forderte das Publikum auf, selbst in die Themen einzutauchen, ohne Antworten vorzugeben.
Im Hof des Universalmuseums Joanneum zauberten Hartung und Trenz mit der Installation „Ungeheuer“, die an Francisco de Goyas Werk „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ anknüpfte, eine intensive Erfahrung für die Besucher. Auch Graz’ Schauspielhaus trug mit „Rem“ von Gudrun Barenbrock zur Kreativität des Festivals bei, indem es den Schlafprozess mit einer eindrucksvollen Verbindung von Fotos, Videos und Klängen thematisierte.
Besonders bemerkenswert war die Einbindung des Grazer Doms, der erstmals Teil des Klanglicht-Festivals wurde. Laurenz Theinert überraschte die Menge mit kunstvollen Lichtskulpturen, die das Bauwerk in einem neuen Licht erstrahlen ließen. Das gesamte Festival war geprägt von einer harmonischen Verbindung aus Klang und Licht, die die Straßen und Plätze Graz‘ zum Leben erweckte.
Insgesamt zog das Klanglicht-Festival in seiner aktuellen Ausgabe großes Interesse auf sich und bestätigte seinen Status als eines der Highlights im kulturellen Kalender der Stadt. Mit einer spektakulären Rückkehr an die Wurzeln und einer Vielzahl von neuen Installationen begeisterte es sowohl Einheimische als auch Touristen. Weitere Details zu diesem spektakulären Ereignis sind erhältlich bei steiermark.orf.at.