Im Kunsthaus Graz liegt eine spannende Neuentwicklung vor: Der Medienkünstler Mathias Kessler präsentiert seine interaktive Installation „Pump it Up“, die die Besucher dazu einlädt, selbst aktiv zu werden. Dabei steht nicht nur der Spaß im Vordergrund; die Installation thematisiert auch ernsthafte Fragen wie Energiegewinnung, Arbeitswelten und Konsumkritik.
Durch das Treten in die Pedale eines Fahrradgenerators können Besucher im Untergeschoss des Kunsthauses Energie erzeugen. Diese Energie wird genutzt, um die BIX-Medienfassade in ein lebendiges Kunstwerk zu verwandeln. Die digitale Installation nutzt die erzeugte Energie, um „Airdancer“ auf der Fassade zum Tanzen zu bringen, was einen visuellen Zusammenhang zwischen körperlicher Anstrengung und Energieverbrauch herstellt.
Kritische Auseinandersetzung mit Konsum und Arbeit
Kessler lädt mit seiner Installation dazu ein, über die Werte der heutigen Gesellschaft nachzudenken. Die Installation simuliere im Grunde ein Fahrradrennen, das an moderne Fitness-Trends erinnert und Fragen zum Ressourcenverbrauch und den Kosten der Energiegewinnung aufwirft. Hiermit kritisiert Kessler den hohen Aufwand, den die heutige Unterhaltungs- und Werbeindustrie erfordert.
„Das Projekt ist eine Interaktion zwischen Velobot*innen und Besucher*innen, bei der die kinetischen Kräfte der Teilnehmer*innen die BIX-Fassade zum Leben erwecken“, erklärt Kessler.
Diese kreative Verbindung zwischen Kunst und physischer Aktivität wird durch eine Partnerschaft mit Energie Graz unterstützt. Geschäftsführer Boris Papousek hebt hervor: „Pump it Up! verbindet auf kreative Weise die Themen Energiegewinnung, Nachhaltigkeit und Arbeit – alles Aspekte, die auch für unser Unternehmen von zentraler Bedeutung sind.“
Vortrag zur Thematik der urbanen Arbeitswelt
Begleitend zu dieser Installation findet am 19. Oktober 2024 ein Vortrag des Ethnologen Konstantin Mack statt, der sich mit den Arbeitsbedingungen von Fahrradkurieren in städtischen Räumen befasst. Anschließend wird es eine Diskussionsrunde geben, in der Kessler und der Gründer von Velofood, Josh Follak, ihre Perspektiven teilen.
Kessler selbst ist ein renommierter Künstler, der seit 1968 in Österreich und New York lebt und arbeitet. Seine Werke kombinieren unterschiedliche Kunstrichtungen und setzen sich kritisch mit der Beziehung zwischen Natur und Kultur auseinander.
Die Installation „Pump it Up“ ist nicht nur ein innovativer Kunstansatz, der Besucher aktiv einbezieht, sondern regt auch zum Nachdenken über zentrale gesellschaftliche Themen an und bietet einen interaktiven Zugang zur Kunst, der sowohl informiert als auch inspiriert. Mehr Informationen dazu finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.5min.at.
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