Graz

Historischer Grabstein aus 1387 kehrt in Grazer Synagoge zurück

"Mit einem Paukenschlag kehrte der 1387er Grabstein des Reb Nissim am Dienstag in die Grazer Synagoge zurück – ein historisches Artefakt, das die jüdische Kultur in Graz neu beleuchtet!"

Ein bedeutendes Ereignis für die jüdische Gemeinde in Graz wurde am Dienstag gefeiert. In der Grazer Synagoge fand die feierliche Übergabe eines der ältesten jüdischen Artefakte in der Stadt statt – der Grabstein des Reb Nissim. Dieses wertvolle Stück, datiert auf das Jahr 1387, war zuvor in der Grazer Burg ausgestellt, wo es lange Zeit an einer Außenmauer des Karlsbaues prangte.

Der Grabstein stammt ursprünglich vom Friedhof der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde, die damals etwa 200 Mitglieder zählte und sich im Bereich des heutigen Joanneumringes befand. Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten, bezeichnete die Rückkehr dieses Grabsteins als einen bedeutenden Schritt; nach Jahrhunderten könne nun dieses wichtige kulturelle und religiöse Relikt wieder in den Schoß der jüdischen Gemeinde zurückkehren. Diese Rückführung ist nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit, sondern auch eine Erinnerung an die reiche Geschichte der jüdischen Kultur in der Region.

Ein wichtiger kultureller Beitrag

Die Rückführung des Grabsteins wurde von Landeshauptmann Christopher Drexler unterstützt, der die mittelalterliche jüdische Kultur als einen bedeutenden Bestandteil der Steiermark hervorhob. Er betonte die Verantwortung, die jeder Einzelne trägt, um Antisemitismus entgegenzutreten und das historische Erbe zu schützen. Ein solches Engagement fördert das Verständnis und die Akzeptanz unter den verschiedenen Kulturen der Steiermark.

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Ab sofort wird der Grabstein Teil der Ausstellung „Jüdisches Graz – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ sein, die in der Grazer Synagoge untergebracht ist. Ein weiteres bedeutendes Exponat dieser Sammlung, der älteste Grabstein, der auf das Jahr 1304 datiert ist und den Grabstein der Zipporah darstellt, ist bereits dort zu sehen. Währenddessen wird in der Grazer Burg eine Nachbildung des Reb Nissim Grabsteins ausgestellt, sodass auch weiterhin an diesen Teil der Geschichte erinnert wird.

Die Übergabe dieses bedeutenden Artefakts ist ein klares Zeichen des Respekts gegenüber der jüdischen Geschichte in Graz und zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Rückführung des Grabsteins ist somit nicht nur ein Akt der Anerkennung, sondern auch ein Schritt in Richtung einer stärkeren Relevanz der jüdischen Kultur in der heutigen Gesellschaft. Mehr Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden.

Quelle/Referenz
steiermark.orf.at

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