Die Debatte über den Einsatz von Smartphones in Schulen wird immer lebhafter geführt. Während einige Länder wie Griechenland und Italien klare Verbote erlassen haben, dürfen in Österreich Schulen selbst entscheiden, ob sie Handys in ihren Unterricht integrieren oder nicht. Ein näherer Blick auf die Steiermark zeigt, dass das Bundesland für ein generelles Verbot von Handys an Schulen erwägt. In diesem Zusammenhang haben wir Jugendliche in Graz befragt, um ihre Meinungen dazu zu hören.
In der heutigen Welt sind Smartphones aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Bereits im Kleinkindalter haben viele bereits Kontakt zu diesen Geräten, sei es durch das Ansehen von Videos auf YouTube oder durch einfache Spiele. Ein Blick in die oberösterreichische Kinder-Medien-Studie 2020 zeigt, dass über die Hälfte der 8- bis 10-Jährigen bereits ein eigenes Handy besitzt. Dies wirft die Frage auf, wie sinnvoll ein Verbot an Schulen wäre, wo viele Schüler trotz Unterricht mit ihren Geräten beschäftigt sind.
Verantwortungsvolle Nutzung oder Ablenkung?
Die Jugendlichen haben unterschiedliche Ansichten zu einem möglichen Handyverbot. Während die Zwölfjährige Juliana anmerkt, dass sie in der Pause gerne mit dem Handy spielt und Videos anschaut, sieht der elfjährige Clemens es als selbstverständlich an, sein Handy in der Schule zu nutzen: „Das heutzutage ist doch jeder.“ Interessanterweise meldet sich auch der achtjährige Noah zu Wort, der noch kein eigenes Smartphone besitzt und Digitalisierung hauptsächlich in Form gemeinsamer Familienaktivitäten erlebt. Seine Perspektive ist deutlich: „Ich habe kein Handy.“
Die verschiedenen Altersgruppen zeigen, dass jüngere Kinder oft noch keinen direkten Bezug zu Smartphones haben, während ältere Schüler die Geräte sowohl für Unterhaltung als auch für die Kommunikation nutzen. Im Unterricht jedoch verstärkt sich die Besorgnis über Ablenkung. Experten betonen, dass die oft unabdingbaren digitalen Medien von den Herstellern so gestaltet sind, dass sie die Aufmerksamkeit der Nutzer fesseln. Dies gilt besonders für Kinder und Jugendliche, deren Konzentration beeinträchtigt werden kann.
Jessica Braunegger vom Kinderbüro äußert sich dazu, dass ein Verbot in den Schulen nicht zwangsläufig zu einem Rückgang der digitalen Medienkompetenz führen würde. Kinder arbeiten im Unterricht ohnehin häufig mit modernen Technologien, wie Tablets oder Computern. Ihrer Meinung nach ist es entscheidend, den Kindern gezielte Pausen von digitalen Geräten zu gewähren und ihnen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Smartphones beizubringen.
In einer Welt, in der technologische Innovationen allgegenwärtig sind, sind diese Diskussionen entscheidend für die Erziehung kommender Generationen. Die Frage, ob Handys in der Schule mehr dazu neigen, zu stören oder zu fördern, bleibt ein schwieriges Thema und erfordert eine sorgfältige Betrachtung.
Was halten Sie von einem Handyverbot an Schulen? Es ist eine wichtige Debatte, die viele Eltern, Lehrer und vor allem Schüler betrifft.
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