Die Grazer Straßenbahn wird in den kommenden Jahren kräftig ausgebaut, und das mit einem finanziellen Schub, der seinesgleichen sucht. Rund 38 Millionen Euro vom Bund fließen in das Projekt, das eine bedeutende Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in Graz zum Ziel hat. „Es ist eine großartige Gelegenheit, die Mobilität in der Region auf umweltfreundlichere und effizientere Weise zu verbessern“, erklärte Cornelia Breuß, die Sektionschefin für Mobilität im Bundesministerium.
Das Land Steiermark beteiligt sich ebenfalls an diesem Vorhaben, und zwar mit stolzen 40 Millionen Euro. Verkehrsreferent Anton Lang betont, wie wichtig es ist, verschiedene Verkehrsmittel wie Busse, Räder und Autos in ein harmonisches System zu integrieren, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. So wird der zweigleisige Ausbau der Linie 1, die von Mariatrost in die Innenstadt führt, ein Schlüsselprojekt sein, das den Grazern und Pendlern ein modernes und nachhaltiges Verkehrssystem bieten wird.
Umfassende Verbesserungen für Autofahrer und Fußgänger
Die Bürgerinnen und Bürger von Graz dürfen sich auf viele Verbesserungen freuen. Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner hob hervor, dass nicht nur die Straßenbahnlinie 1 ausgebaut wird, sondern auch neue Fuß- und Radwege entstehen. Auf einer Strecke von 900 Metern werden Gelegenheiten geschaffen, um umweltfreundlich durch die Stadt zu navigieren. Jetzt können Radfahrer sicher von Mariatrost bis in die Innenstadt radeln.
Gleichzeitig wird die Umgebung durch neue Bäume und Pflanzen aufgewertet, was zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. „Es ist wichtig, dass wir den Raum für alle Verkehrsteilnehmer gestalten und die Lebensqualität in Graz steigern“, so Schwentner weiter.
Die KPÖ-Klubobfrau Sahar Mohsenzada bestätigte, dass die Bundes- und Landesmittel die Realisierung dieser dringend benötigten Infrastrukturprojekte ermöglichen. Bereits in einem Jahr wird die Innenstadt durch die zweigleisige Linie 5 entlastet, und das Projekt für die Linie 1 geht auch in die entscheidende Phase. Wichtig ist, dass bestimmte Parkplätze, insbesondere rund um das Hilmteichschlösschen, weichen müssen, um Platz für den neuen Radweg und die Tram zu schaffen. Gleichzeitig wird aber dafür gesorgt, dass es Ladezonen und Parkplätze für Menschen mit Behinderung gibt.
Die SPÖ-Klubobfrau Daniela Schlüsselberger führt aus, dass der Ausbau der Linie 1 nicht nur den Verkehr entlastet, sondern auch die Kapazitäten zur Verbesserung des Dienstleistungsangebots erhöht. Durch die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Stadt wird der Weg für eine umfassendere Verkehrswende geebnet.
Stadtbaudirektor Bertram Werle erläutert, dass dieser historisch wichtige Streckenabschnitt nicht zuletzt die Zentrale für Pendler in Graz ist. Durch den zweigleisigen Ausbau wird es möglich sein, die Frequenz auf der Strecke erheblich zu steigern, sodass bis zu 500 zusätzliche Fahrgäste pro Stunde in eine Richtung befördert werden können. Zudem bemüht man sich, den Lebensraum in dieser Region modern und nachhaltig zu gestalten.
Bei Holding Graz zeigt man sich zufrieden mit der Rolle des Unternehmens als Impulsgeber für den Infrastrukturausbau in Graz. CEO Wolfgang Malik hebt hervor, dass die Projekte im Bereich Mobilität, die bis 2040 umgesetzt werden, ein Gesamtvolumen von 2 Milliarden Euro erreichen werden. „Das wird die Lebensqualität in Graz in vielerlei Hinsicht verbessern“, sagte er stolz.
Der Finanzierungsvertrag für die Schienenbauprojekte wurde bereits im Jahr 2018 unterzeichnet, und die endgültige Zusage vom Bund kam Ende 2023. Insgesamt beläuft sich das Paket auf fast 120 Millionen Euro, welches jetzt auch gemeinsam von Bund, Land und Stadt aufgeteilt wird. Ab 2027 wird die Hilmteichstraße somit wieder mit einem zweiten Gleis ausgestattet sein, was für die Fahrgäste der Linie 1 eine deutliche Verbesserung darstellen wird. Die neuen Fahrzeiten sehen eine Verdichtung auf alle sechs Minuten vor, was die Kapazität auf 1.500 Fahrgäste pro Stunde und Richtung erhöht.
Für detaillierte Informationen zu diesem Infrastrukturprojekt, das die Mobilität in Graz revolutionieren wird, findet man weitere Aspekte in einem umfassenden Bericht auf www.graz.at.