Am 19. Oktober 2023 steht ein mit Spannung erwartetes Fußballspiel zwischen dem Grazer Athletiksportklub (GAK) und dem Sportklub Sturm Graz auf dem Programm. Davor setzen leidenschaftliche Fans beider Teams ein wichtiges Zeichen zur Förderung von Respekt und gegen Gewalt im Fußball, gerichtet an die Gesellschaft mit der Social-Media-Kampagne „Grazer Derbykultur“.
Die Rivalität zwischen diesen beiden Traditionsvereinen hat eine lange Geschichte, die die steirische Landeshauptstadt Graz in zwei Lager teilt. Trotz dieser starken Konkurrenz ist die jüngste Entwicklung von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen bedenklich und hinterlässt bei vielen Grazerinnen und Grazern ein mulmiges Gefühl. Dies führt zu einer breiteren Diskussion über die Kultur des Fußballs in der Region. Die Historikerin und Initiatorin der Kampagne, Elke Murlasits, betont, dass es essenziell sei, die guten alten Zeiten des Derbys zu erinnern, in denen Rivalität zwar existierte, jedoch stets von einem respektvollen Umgang geprägt war.
Rivalität ohne Hass
In einem persönlichen Statement äußert Murlasits, dass es in Graz kaum jemanden gibt, der nicht Freundschaften in das jeweils andere Fanlager pflegt. Sie beobachtet besorgniserregende Gefühle der Aggression unter jüngeren Fans, die die frühere Rivalität nicht bewusst erlebt haben. Diese Entwicklung vergleicht sie mit Städten, in denen die wenigste Migration besteht, aber der Angst vor Ausländern besonders ausgeprägt ist. Sie ist der Überzeugung, dass man im Fußball nicht nur Rivalität anerkennen, sondern auch jene schönen Momente zurückgewinnen sollte, die die Stadt zu einem freundlichen Ort des Wettkampfes machen.
Angesichts der jüngsten gewalttätigen Vorfälle beim Wiener Derby ist es den Initiatoren der „Grazer Derbykultur“ ein großes Anliegen, eine positive Stimmung vor dem Derby zwischen Sturm und GAK zu erzeugen. Dabei stehen die Botschaften: „Rivalität: ja. Hass und Gewalt: nein.“ im Vordergrund. Um diesen Geist zu verkörpern, wurde ein Instagram-Kanal eingerichtet, auf dem Fans ihre Verbundenheit und den Spaß am Fußball zeigen können.
Prominente Unterstützer wie der Landeshauptmann Christopher Drexler und seine Stellvertreter Anton Lang haben bereits an dieser Aktion teilgenommen, um ein starkes Zeichen für ein friedliches Miteinander im Sport zu setzen. Die Hoffnung der Initiatoren ist, dass viele weitere Fans dem Aufruf folgen und ein Bewusstsein für ein harmonisches Fußballfest schaffen, damit die Bedeutung beider Vereine im österreichischen Fußball gestärkt wird. Die Vision besteht darin, dass der Fußball in Graz wieder bunter, relevanter und vielfältiger wird, und das in einer Atmosphäre, die Freude und auch die Rivalität, jedoch ohne Aggressionen, zelebriert.
Für weitere Informationen über diese bemerkenswerte Initiative und aktuelle Entwicklungen im Graz Fußball sind detaillierte Berichte zu finden, siehe den Artikel auf www.meinbezirk.at.