Am kommenden Samstag wird Graz von hunderten Polizeibeamten überwacht, darunter auch Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern. Dies ist keine ungewöhnliche Maßnahme, da das bevorstehende Derby zwischen Sturm Graz und dem GAK als Hochrisikospiel eingestuft wird. Es handelt sich um das erste Grazer Derby in der Bundesliga seit dem 17. Mai 2007. Nach den letzten turbulenten Jahren, in denen es bei Spielen zwischen diesen beiden Vereinen zu Ausschreitungen kam, ist die Sorge um die Sicherheit groß. Besonders die Vorfälle rund um das letzte Duell im Union-Cup, bei dem Sturm mit 3:2 gewann, werfen Schatten auf das Event. Die Ermittlungen dauern an, und mehrere Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.
Um die Brisanz des Derbys zu entschärfen, wurde die Initiative Grazer Derbykultur ins Leben gerufen. Diese Initiative wird unter anderem von der ehemaligen Skirennläuferin Nicole Schmidhofer und dem bekannten Musiker Gert Steinbäcker unterstützt. Die beiden Persönlichkeiten setzen sich dafür ein, dass die Spiele in geordneten Bahnen ablaufen und die Atmosphäre im Stadion friedlich bleibt.
Die Vorzeichen des Spiels
Sturm tritt als offizieller Heimverein im 97. Grazer Bundesligaduell auf, und das neu entwickelte Sicherheitskonzept des Stadions, das 2,5 Millionen Euro gekostet hat, wird erstmals auf die Probe gestellt. Mit Blick auf die Tabellenkonstellation spricht viel für Sturm. Seit 13 Spielen ist der Verein ungeschlagen und gewann vier der ersten fünf Heimspiele in dieser Saison. Das sieht zunächst stark aus, doch ein historischer Blick auf die Derby-Geschichte könnte für den Aufsteiger GAK Hoffnung geben: In der Saison 1995/96 blieb Sturm in den Derbys gegen den GAK ohne Sieg.
Diese Konstellation könnte für zusätzlichen Druck sorgen, insbesondere nach dem Wechsel von Sportvorstand Andreas Schicker zu Hoffenheim. Auch der technische Direktor Peter Pajduch, Schickers rechte Hand, wird folgen. Diese Veränderungen wurden nur zwei Tage vor dem Derby öffentlich gemacht.
Der Schiedsrichter und seine Rolle
Das Spiel wird von einem Schiedsrichter aus Graz geleitet, was bei Sturms Trainer Christian Ilzer wahrscheinlich auf wenig Gegenliebe stößt. Er äußerte sich bereits kritisch darüber, dass ein Grazer als Schiedsrichter bei einem Derby fungieren sollte. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Alexander Harkam, der auch am Samstag im Einsatz sein wird, bereits bei einem umstrittenen Derby vor zwei Jahren pfiff, das aus Sicht von Sturm negativ verlief.
Das bevorstehende Derby verspricht nicht nur spannende sportliche Auseinandersetzungen, sondern auch eine besondere Dramatik aufgrund der aktuellen Umstände. Es bleibt abzuwarten, wie der Tag verlaufen wird, wie peterlinden.live berichtet.
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