Die Kläranlage der Stadt Graz, die seit 1979 in Gössendorf in Betrieb ist, steht vor einer bedeutenden Erweiterung. Diese Maßnahme wird durch den rasanten Anstieg der Bevölkerung und den erhöhten Anforderungen an die Abwasserreinigung notwendig. Nachdem die bestehende Anlage im Jahr 2001 auf eine Kapazität von 500.000 Einwohnern ausgelegt wurde, hat der Grazer Gemeinderat nun beschlossen, die Kapazität auf 815.000 Einwohner zu erhöhen.
Mit der Erweiterung, die bis zum Jahr 2028 abgeschlossen sein soll, werden Investitionen in Höhe von 83 Millionen Euro erforderlich sein. Der Plan sieht vor, das tägliche Reinigungsvolumen um rund 32.000 m³ zu erhöhen, was einer Steigerung von etwa 61 Prozent entspricht. Zu den Maßnahmen gehört der Bau eines zusätzlichen Beckens. Darüber hinaus werden auch Teile der bestehenden Anlage, die über zwei Jahrzehnte alt sind, umfassend saniert und modernisiert.
Technische Verbesserungen und Umweltziel
Im Rahmen der Erweiterung werden die Technik und die Hydraulik der Kläranlage angepasst, um den aktuellen technischen Standards zu entsprechen. Auch die Rechenanlage und die Lüftungssysteme werden umfassend saniert. Ein weiterer Aspekt der Modernisierung betrifft die Klärschlammbehandlung, die erweitert wird, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Diese Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab, die Kapazität der Kläranlage zu erhöhen, sondern auch auf eine signifikante Einsparung von Treibhausgasen. Die Gasspeicherkapazität wird von 1.000 m³ auf 4.000 m³ erweitert, was eine Erhöhung des derzeitigen Autarkiegrades von rund 90 Prozent ermöglicht. Damit sollen jährlich etwa 900 Tonnen CO2 eingespart werden.
Wichtigkeit des Projekts für die Stadt Graz
Die Vizebürgermeisterin von Graz, Judith Schwentner, bezeichnet den Ausbau der Kläranlage als eines der größten Umweltprojekte der letzten Jahre. „Durch die Anpassung an den Stand der Technik und die energetische Optimierung der Kläranlage wird die Kapazität vervierfacht”, erklärt sie. Diese Aussage unterstreicht die wichtige Rolle, die die Kläranlage für die Umwelt und die Lebensqualität der Bürger spielt.
Finanz- und Beteiligungsstadtrat Manfred Eber betont die Notwendigkeit einer zuverlässigen Abwasserentsorgung für die Lebensqualität in Graz. Er sieht den Ausbau als wesentlichen Schritt, um dieser Aufgabe auch in Zukunft gerecht werden zu können. Auch die Geschäftsführer der Holding Graz, Wolfgang Malik und Gert Heigl, heben die Bedeutung dieses Projektes im Hinblick auf die Energiewende und den Klimaschutz hervor. Sie sind überzeugt, dass die Erweiterung der Kläranlage eine zukunftsorientierte Lösung für die Abwasserreinigung im Großraum Graz darstellt.
Für weitere Informationen zu den Einzelheiten dieses bedeutsamen Projektes siehe die aktuelle Berichterstattung auf steiermark.orf.at.
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