In Graz beginnt morgen eine wichtige Kampagne mit dem Titel „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Diese Initiative zielt darauf ab, auf das kritische Thema der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und wird von zahlreichen Veranstaltungen begleitet. Diese Aktionswoche erstreckt sich vom 25. November bis zum 10. Dezember und findet jährlich statt. Sie soll das Bewusstsein in der Öffentlichkeit schärfen und nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft anstoßen.
Die traurige Realität ist, dass Gewalt gegen Frauen ein allgegenwärtiges Problem in Österreich darstellt. Im Jahr 2024 wurden bislang 26 Femizide – also frauenfeindlich motivierte Morde – sowie 39 versuchte Tötungen oder schwere Gewalttaten gegen Frauen erfasst. Diese Zahlen verdeutlichen das dringende Bedürfnis, sich gegen diese Krise zu stellen. Den Anfang der Gewalt machen oft subtile Formen wie verbale Übergriffe oder Belästigungen, die sich in abwertender Sprache, bekannt als „Catcalling“, widerspiegeln. Der gewaltsame Höhepunkt dieser Männlichkeitsskultur ist der Femizid, der letztlich zeigen soll, dass Frauen nicht als gleichwertig angesehen werden.
Vereinte Anstrengungen in Graz
Angesichts dieser alarmierenden Statistiken arbeiten viele Organisationen in Graz das ganze Jahr über an Lösungen und Strategien zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, wobei der Zeitraum der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ besonders intensiv genutzt wird. „Das Ausmaß der Männergewalt gegen Frauen ist unerträglich“, sagte Anna Majcan, die Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats. Sie betonte die Notwendigkeit von umfassenden politischen Maßnahmen, um Gewalt präventiv zu bekämpfen und die gesellschaftlichen Bedingungen zu verändern.
In den kommenden Tagen werden zahlreiche Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Graz stattfinden. Diese sind darauf ausgelegt, ein starkes Zeichen zur Unterstützung der Betroffenen zu setzen und den Dialog über Gewalt an Frauen zu fördern. Zu den geplanten Aktionen zählen Demonstrationen, öffentliche Performances, Poetry Slams und viele weitere Formate. Jede dieser Aktionen soll dazu beitragen, dass das Thema in der Öffentlichkeit präsenter wird und die politisch Verantwortlichen zum Handeln gezwungen werden.
Aktionen zur Sensibilisierung
Die erste Veranstaltung im Rahmen der Kampagne ist eine Demo gegen Gewalt an Frauen, die am 23. November von 15 bis 18 Uhr vom Lendplatz zum Freiheitsplatz stattfindet. Diese Demonstration soll das Bewusstsein und die Solidarität unter den Bürger:innen stärken.
Ein weiteres Highlight wird am 25. November um 17 Uhr zu erwarten sein. Hier wird am Freiheitsplatz ein „Feldstellen gegen Gewalt“ organisiert, bei dem es Gesang und Redebeiträge geben wird. Dies soll ein starkes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität setzen. Abends findet ein interessantes Forum zu intersektionaler Diskriminierung statt, angeführt von Mervat Mohamed.
- 28. November: Gedenken an Femizid-Opfer im Kunsthaus mit anschließendem Mutmachkino.
- 30. November: Feier zum Jubiläum der Aktion „Catcalls of Graz“ im Gatto im Museum mit dem Motto „Reclaim the Club“.
- 10. Dezember: Eine Filmvorführung im Rechbauerkino mit dem Titel „TATAMI“.
Insgesamt bietet die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ in Graz eine Plattform zur Vernetzung, Aufklärung und Unterstützung. Diese Initiativen sind ein Aufruf zum Handeln und sollen letztendlich dazu beitragen, dass Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft ein Ende findet. Für detailliertere Informationen zu den Veranstaltungen und den Hintergründen dieser Kampagne, können weitere Artikel und Berichte auf www.5min.at nachgelesen werden.