Graz

Gemeinsam gegen Hochwasser: VCÖ fordert Entsiegelung von Verkehrsflächen

"Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe fordert VCÖ-Experte Michael Schwendinger in der Steiermark mutige Maßnahmen zur Entsiegelung von Verkehrsflächen – HANDLUNG JETZT!"

In einer Zeit, in der extreme Wetterereignisse zunehmend zur Normalität werden, ist es unabdingbar, dass wir unser Verhältnis zu versiegelten Flächen überdenken. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) macht auf die anspringenden Probleme aufmerksam, die mit der Versiegelung von Böden einhergehen und ruft zur Entsiegelung von Parkplätzen und Straßen auf. VCÖ-Experte Michael Schwendinger betont, dass der Zusammenhalt, der in der Hochwasserkatastrophe sichtbar wurde, auch beim Schutz unserer Böden notwendig ist.

Versiegelte Flächen sind problematisch, da sie kein Wasser aufnehmen können, was insbesondere bei Starkregen zu einer hohen Belastung des Kanalsystems führt. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Steiermark pro Kopf 154 Quadratmeter versiegelte Verkehrsfläche hinzunehmend verzeichnet; das ist ein alarmierender Trend, der dringend Aufmerksamkeit erfordert. Die Notwendigkeit zur Entsiegelung ist nicht nur entscheidend für die Reduzierung der Hochwassergefahr, sondern auch zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen.

Hochwasserkatastrophe als Weckruf

Die Herausforderungen des Klimawandels sind nicht zu ignorieren, und die aktuelle Hochwassersituation dient als verstärkter Weckruf für politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft insgesamt. Schwendinger merkt an, dass mit zunehmender Erderwärmung extreme Wetterbedingungen häufiger werden. Daher ist es umso wichtiger, große impermable Flächen aktiv umzugestalten und die natürliche Wasseraufnahme zu fördern.

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In ganz Österreich sind inzwischen fast 3.000 Quadratkilometer versiegelt, wobei erstaunliche 43 Prozent dieser Fläche auf Verkehrsflächen entfallen. In der Steiermark betragen die versiegelten Flächen allein 471 Quadratkilometer, was die Dringlichkeit der Entsiegelungsmaßnahmen unterstreicht. Dies bedeutet, dass jeder Einwohner im Durchschnitt mit 154 Quadratmetern versiegelter Fläche lebt – dreimal so viel wie der zur Verfügung stehende Wohnraum. Die großen Parkplätze vor Supermärkten und Einkaufszentren sind hierbei besonders von Bedeutung, da sie eine immense Fläche einnehmen, die umgestaltet werden kann.

Schwammstadt-Prinzip als Lösungsansatz

Der VCÖ schlägt eine nachhaltige Strategie vor, die als „Schwammstadt-Prinzip“ bekannt ist. Dieses Konzept sieht vor, dass auf großen Parkplätzen Bäume gepflanzt werden, die nicht nur Wasser speichern und so das Überschwemmungsrisiko verringern, sondern auch Schatten für die Autofahrer bieten. Ein Beispiel aus Tulln zeigt, wie ein Parkplatz in einen Park umgewandelt wurde, wodurch die Wasserspeicherkapazität der Fläche vervierfacht wurde. Solche Transformationsprojekte erfordern jedoch klare gesetzliche Bestimmungen zur klimafitten Gestaltung von Parkplätzen.

Um das Potenzial zur Reduzierung der versiegelten Flächen optimal auszuschöpfen, hat der VCÖ über 240 Fachleute aus rund 180 Organisationen und Instituten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass der größte Handlungsbedarf in der Reduzierung der versiegelten Verkehrsflächen und dem Rückbau überdimensionierter Straßen besteht. Selbst kleinere Änderungen, wie die Einführung von Tempo-30-Zonen, können dazu beitragen, versickerungsfähige Flächen zu schaffen und die negativen Auswirkungen der Flächenversiegelung zu minimieren.

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Mit einer gemeinsamen Anstrengung im Bereich der Entsiegelung können wir die Grundlage für ein effektiveres Wassermanagement und damit für eine resilientere Umwelt schaffen. Die Herausforderungen sind groß, doch die Möglichkeit der Veränderung steht uns offen, wenn wir den Mut haben, diesen zu begegnen.

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