Die Auseinandersetzung mit Gewalt in Beziehungen ist im Fokus einer neuen Initiative in Graz. Seit dem 1. August sind in den über 170 Bussen und 85 Straßenbahnen der Holding Graz Plakate und Werbespots des „Steirischen Hilfetelefons“ zu sehen. Ziel dieser Kampagne ist es, Menschen in Gewaltsituationen auf die Hilfsangebote aufmerksam zu machen und damit ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Soziale Verantwortung steht hierbei im Mittelpunkt, nicht nur für die Holding Graz, sondern für die gesamte Gemeinde.
Die Unterstützung des Hilfetelefons
Soziallandesrätin Doris Kampus hat die Unterstützung der Holding Graz für diese Aktion ausdrücklich gewürdigt. Sie bezeichnete die rund 300.000 Fahrgäste täglich in Graz als „Botschafterinnen und Botschafter“ der Hilfetelefonnummer 0800 20 44 22, die als zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Beziehungsproblemen oder -gewalt fungiert. „Wenn jemand in Gewaltsituationen Hilfe braucht oder Rat sucht, ist 0800 20 44 22 die richtige Nummer“, so Kampus. Diese kostenfreie und anonyme Erstberatung ist rund um die Uhr erreichbar und stellt ein wichtiges Element im Gewaltschutz dar.
Ein breites Angebot für alle Altersgruppen
Das Hilfetelefon richtet sich an Personen in jedem Alter, von Jugendlichen bis hin zu Senioren. Neben der sofortigen telefonischen Beratung werden Betroffene, falls nötig, schnell an geeignete Beratungs- und Betreuungseinrichtungen weitervermittelt. Diese umfassende Unterstützung stellt sicher, dass Hilfe für alle verfügbar ist, unabhängig von ihrem Stand in der Gesellschaft.
Kampagne erreicht breitere Zielgruppen
Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer betonte die Bedeutung der Kampagne, die auch Personen ansprechen soll, die keine klassischen Medien konsumieren. „Mit dieser Werbung in den Verkehrsmitteln erreichen wir ein Publikum, das vielleicht sonst nicht auf die Hilfsangebote aufmerksam wird“, so Schmiedtbauer. Die Anerkennung der Holding Graz, die einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung von Beziehungsgewalt leistet, wurde in ihren Ausführungen ebenfalls gewürdigt.
Unternehmensverantwortung und soziale Programme
Wolfgang Malik, CEO der Holding Graz, erwähnte, dass das Unternehmen bereits intern umfassende Beratungsangebote für Mitarbeiter:innen bereitstelle. „In einem urbanen Unternehmen, das für das Funktionieren einer Stadt wichtig ist, ist gesellschaftliche Verantwortung eine Basisaufgabe“, erklärte Malik. Gert Heigl, Vorstandsdirektor der Holding Graz, ergänzte, dass die Unterstützung des Hilfetelefons eine selbstverständliche Entscheidung war, um für mehr Bewusstsein zu sorgen.
Mehr Hilfe für Betroffene
Die Geschäftsführerin der steirischen Frauenhäuser, Michaela Gosch, wies darauf hin, dass trotz eines vorhandenen Netzes an Gewaltschutz- und Beratungsangeboten nicht immer rechtzeitig Hilfe geleistet werden kann. „Das steirische Hilfetelefon für Beziehungsprobleme und Beziehungsgewalt bietet Unterstützung in sensiblen Fällen und steht Menschen zur Verfügung, die unsicher sind, ob sie sich in einer Gewaltsituation befinden“, so Gosch. Dieses Angebot ist entscheidend, um Betroffenen in kritischen Situationen schnell und effektiv zu helfen.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die neue Plakatkampagne und die Unterstützung durch die Holding Graz sind ein wichtiger Schritt in Richtung eines größeren Bewusstseins für Beziehungsgewalt und die Unterstützung von Betroffenen. Die Verwendung der öffentlichen Verkehrsmittel als Plattform für solche Themen zeigt ein wachsendes Bewusstsein in der Gesellschaft und die Notwendigkeit, Gewalt in Beziehungen offener zu besprechen. Mithilfe dieser Initiative sollen mehr Menschen über ihre Möglichkeiten zur Hilfe informiert werden, was letztendlich zu einer stärkeren Gemeinschaft gegen Gewalt führen könnte.