Graz

FPÖ: Vom Ibiza-Skandal zur Rekordwahl – So gelang der Umschwung

Die FPÖ feiert bei der Wahl in Österreich ein Rekordergebnis – ein überraschendes Comeback nach dem Ibiza-Skandal, dank Herbert Kickl und einer gespaltenen Gesellschaft!

In der aktuellen politischen Landschaft Österreichs zeigt sich ein bemerkenswerter Wandel. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat bei den jüngsten Wahlen ihr bestes Ergebnis in der Geschichte erzielt. Dieser Erfolg kommt nach einer turbulenten Zeit, die durch den Ibiza-Skandal und das darauffolgende Desaster der Partei geprägt war. Dabei stellt sich die Frage: Wie konnte die FPÖ eine solche Wende vollziehen?

Ein wesentlicher Akteur in diesem Comeback ist Herbert Kickl, der im Jahr 2021 Parteichef wurde. Seine Anfänge waren geprägt von einem klaren Bruch mit dem vorherigen Vorsitzenden Heinz-Christian Strache. Kickl gelang es, das Image der FPÖ von den Skandalen zu befreien, indem er die Verantwortung für die Ibiza-Affäre von den heutigen Mitgliedern distanzierte. Gleichzeitig wurde durch die öffentliche Diskussion über die Korruption innerhalb der ÖVP das Augenmerk von den ehemaligen Verfehlungen der FPÖ abgezogen. Das veränderte Narrativ führte dazu, dass die FPÖ in der Wahrnehmung vieler Wähler weniger mit Skandalen in Verbindung gebracht wurde.

Die Mobilisierung von Wählern

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Eine der beeindruckendsten Errungenschaften der FPÖ war die Mobilisierung ehemaliger Wähler. Nach der desaströsen Wahlbeteiligung vor fünf Jahren gelang es der Partei, fast 260.000 Nichtwähler zurückzugewinnen. Noch bedeutender ist, dass die FPÖ über 440.000 Wähler von der konservativen ÖVP zurückgewinnen konnte. Dieser Wechsel ist insbesondere auf die Politik von Sebastian Kurz zurückzuführen, dessen strikter Kurs in der Migrationspolitik viele ursprüngliche FPÖ-Anhänger zu ihm führte. Mit dem Rückzug Kurz’ befreiten sich viele Wähler von der ÖVP und fanden wieder zur FPÖ.

Die Pandemie hat ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt. Zu Beginn der Corona-Krise genossen die Regierungsparteien hohe Zustimmung, doch als die strengen Maßnahmen ergriffen wurden, kam es zu einem Widerstand in der Bevölkerung. Kickl, der sich erfolgreich an die Spitze der Kritiker der Corona-Maßnahmen setzte, konnte so neue Wähler für die FPÖ gewinnen. Er betonte immer wieder die negativen Aspekte der Politik und mobilisierte damit eine Wählerschaft, die mit den Maßnahmen unzufrieden war.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Einwanderung. Dieses Thema ist seit langem ein Kernanliegen der FPÖ. Mit der ungebrochen hohen Zahl an Asylgesuchen und den damit verbundenen Problemen kitzelte die Partei Ängste in der Wählerschaft hervor und stellte die Politik der regierenden Koalitionen als ineffektiv dar. Die Verbindungen zwischen steigender Einwanderung und gesellschaftlichen Problemen in Wien, wie Bandenkriege und Schulprobleme aufgrund von Sprachbarrieren, haben die FPÖ zusätzlich gestärkt.

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Warum Frauen die FPÖ unterstützen

Besonders interessant ist der Anstieg der Wählerinnen für die FPÖ. Laut Nachwahlanalysen gaben 28 Prozent der weiblichen Stimmen der FPÖ ihre Stimme, ein Anstieg seit den letzten Wahlen. Diese Entwicklung könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass Kickl, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ein eher bodenständiges und ehrliches Bild vermittelt, das für viele Frauen ansprechend ist. Zudem ist der Fokus auf die Themen Familie und Einwanderung für viele weibliche Wähler essenziell, was sich in dieser Wahl deutlich zeigte.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die FPÖ mit verschiedenen strategischen Ansätzen und der geschickten Nutzung gesellschaftlicher Spannungen ihren Wahlsieg feiern konnte. Die Besonderheit dieser Wahl zeigt sich nicht nur in den Zahlen, sondern auch in der Art und Weise, wie die Partei ihre strategische Ausrichtung an die Bedürfnisse und Ansichten der Wählerschaft angepasst hat. während andere Parteien durch interne Probleme und ein schwaches Profil zu kämpfen hatten. Damit bleibt die FPÖ als Krisengewinnerin im aktuellen politischen Klima weiterhin relevant.

Quelle/Referenz
nzz.ch

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