
In Graz wurde kürzlich eine neue Übergangswohnung mit dem Ziel eröffnet, Frauen und Kindern, die von Gewalt betroffen sind, eine sichere Unterkunft zu bieten. Diese erste von insgesamt drei geplanten Wohnungen wurde am 21. November 2024 von Soziallandesrätin Doris Kampus, Bürgermeisterin Elke Kahr und der Geschäftsführerin des Frauenhauses, Michaela Gosch, eingeweiht. Die Formsprache der Eröffnung unterstreicht die Dringlichkeit und den Wert dieser Einrichtung für die betroffenen Personen.
Die Initiative zur Schaffung dieser Wohnungen geht auf eine gemeinsame Anstrengung des Bundes und des Landes Steiermark zurück. Insgesamt stellt das Bundesministerium für Frauen über einen Zeitraum von vier Jahren 1,68 Millionen Euro zur Verfügung, um 13 Übergangswohnungen in der Steiermark zu errichten. Diese Wohnungen bieten den betroffenen Frauen und ihren Kindern einen geschützten Raum, von dem aus sie ihr Leben ohne Gewalt neu gestalten können.
Eine sichere Basis für einen Neustart
Die 67 Quadratmeter große, generalsanierte Wohnung, die als erste Übergangswohnung zur Verfügung steht, soll als Rückzugsort dienen. Der Aufenthalt dort ist für die Frauen nach einem Aufenthalt im Frauenhaus gedacht, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in einem geschützten Rahmen für einen Neuanfang vorzubereiten. Die Räumlichkeiten wurden von den Kreativhandwerkern Io Tondolo und Itshe Petz eingerichtet, die bewiesen haben, dass selbst mit begrenzten Mitteln ein einladendes und funktionales Umfeld geschaffen werden kann.
„Heute ist ein guter Tag für den Gewaltschutz in der Steiermark“, betonte Soziallandesrätin Doris Kampus bei der Eröffnung. Die neuen Wohnungen ergänzen das bestehende Netzwerk von Unterstützungsangeboten für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. „Diese Wohnungen sind ein wichtiger Schritt, um den Betroffenen ein sicheres Zuhause zu bieten und sie auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben zu begleiten“, fügte sie hinzu.
Strategische Maßnahmen zur Verbesserung des Gewaltschutzes
Die Eröffnung der Übergangswohnungen ist Teil eines umfassenden Plans zur Verbesserung des Gewaltschutzes, der im November 2023 vorgestellt wurde. In diesem Rahmen wurden verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Personen initiiert.
- Ein 24-Stunden-Hilfetelefon, das unter der Nummer 0800 20 44 22 erreichbar ist, bietet vertrauliche und anonyme Unterstützung für Frauen bei Beziehungsproblemen und häuslicher Gewalt.
- Gewaltambulanzen stehen Betroffenen zur Verfügung, um medizinische und rechtliche Unterstützung zu bieten. Eine neue Gewaltambulanz wird im LKH Leoben eingerichtet, während die bestehende Ambulanz an der Medizinischen Universität Graz im Mai 2023 eröffnet wurde.
- Im Bildungsbereich wird das Thema Gewaltschutz für Rechtspraktikanten und Richter verstärkt behandelt, um das Verständnis und die Sensibilität für die Bedürfnisse betroffener Frauen zu fördern.
- Die Polizei hat speziell geschulte Beamtinnen und Beamte, die sich auf Prävention von Gewalt spezialisiert haben. In steirischen Polizeiinspektionen sind derzeit rund 160 Polizistinnen und Polizisten geschult.
- Eine wissenschaftliche Studie wird durchgeführt, um das private Umfeld und dessen Einfluss auf das Verlassen von Gewaltbeziehungen zu untersuchen.
Die Errichtung dieser Übergangswohnungen sowie die begleitenden Maßnahmen sind entscheidende Schritte zur Stärkung des Gewaltschutzes in der Steiermark. Laut einem Bericht von www.5min.at zeigen diese Entwicklungen das Engagement der Verantwortlichen, den Schutz und die Unterstützung von Frauen und Kindern, die Opfer von Gewalt wurden, nachhaltig zu verbessern.
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