Nach 47 Jahren beendet Herbert Rathkolb die Erfolgsgeschichte seines Friseursalons in der Schillerstraße und schließt seine Türen endgültig. An einem Samstag, der für viele einen gewöhnlichen Wochenendtag darstellt, gibt es für ihn jedoch keinen Grund zur Feier – sein Friseurgeschäft wird für immer zugesperrt. Die Entscheidung fiel nicht leicht, und eine gewisse Wehmut begleitet den Abschied.
Der Salon, bekannt für seine roten Ledersessel und die rege Kundeninteraktion, war ein beliebter Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. „Wir hatten immer unseren Spaß“, erzählt Rathkolb, während er einen letzten Blick auf die belebte Stühle wirft. Trotz der fröhlichen Atmosphäre zieht sich der Schatten der Schließung über die Wände des Salons, die einst von Lachen und Gesprächen erfüllt waren.
Gründe für die Schließung
Rathkolb führt mehrere Faktoren an, die zu seiner Entscheidung beigetragen haben. Vor allem die Suche nach einer Nachfolge blieb fruchtlos. „Ich habe zweieinhalb Jahre lang vergeblich nach einer Aushilfe gesucht“, erklärt er. Diese Situation wurde zusätzlich durch den Wunsch des Hausbesitzers verstärkt, die Fläche zurückzuholen, was letztendlich den Schlussstrich unter seine lange Karriere im Friseurhandwerk zog.
In seinen vielen Jahren im Geschäft hat Rathkolb eine Menge an treuen Stammkunden gewonnen. Heute sind solche Verbindungen selten geworden. Die Herausforderung, mit der sich der gesamte Friseurberuf konfrontiert sieht, ist nicht zu unterschätzen. Es fehlt an Nachwuchs, und viele, die in der Branche arbeiten, stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Rathkolb. Die Erhaltung des Handwerks und die Anwerbung jüngerer Generationen sind zentrale Themen, die bei der Schließung seines Salons auch in den Hintergrund rücken.
Wie Rathkolb erklärt, ist die Entscheidung, das Geschäft zu schließen, nicht nur eine persönliche; sie spiegelt auch die Realität wider, mit der viele in der Branche kämpfen. Dabei bleibt ungewiss, was mit den zukünftigen Friseurgeschäften in der Region geschehen wird, wenn die Suche nach Talenten weiterhin erfolglos bleibt.
Der Schiller Friseur wird durch Rathkolbs Leidenschaft für sein Handwerk und die freundliche Atmosphäre, die er geschaffen hat, in Erinnerung bleiben. Die vielen persönlichen Gespräche, die während der Haarbehandlungen geführt wurden, werden der Gemeinschaft fehlen. „Es war nicht nur ein Geschäft, es war ein Stück Zuhause“, fasst Rathkolb zusammen, ein guter Ausdruck dessen, wie wichtig er und sein Salon für viele seiner Kunden waren.
Für weitere Informationen zu den Herausforderungen, mit denen Friseure konfrontiert sind, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.kleinezeitung.at.