
Graz, 14. März 2025 – Im Priesterseminar Graz wurde heute ein bedeutendes Jubiläum gefeiert: Die steirischen Pfarrhaushälterinnen blicken auf 50 Jahre ihrer Berufsgemeinschaft zurück. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl würdigte in seiner inspirierenden Predigt die essenzielle Rolle dieser Frauen im kirchlichen Leben. „Pfarrhaushälterinnen sind weit mehr als nur für hauswirtschaftliche Aufgaben zuständig“, betonte er. Sie seien wichtige Ansprechpartnerinnen für die Gläubigen und somit lebendige Stützen der Seelsorge. Bischof Krautwaschl fragte eindringlich: „Werden Sie, bitte, nicht müde im Mitgehen und dabei, dass Ihr Pfarrhof lebendig bleibt!“ Laut kathpress.at bezieht sich die Geschichte der Berufsgemeinschaft auf die 1950er Jahre, als bereits erste Schritte zur Aufwertung dieses wichtigen Berufs gemacht wurden.
Im Gegensatz dazu steht die alarmierende Situation im Bistum Münster. Hier hat die Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen kürzlich ihre Auflösung bekannt gegeben. Die Zahl der Pfarrhaushälterinnen ist seit Jahren rückläufig, was vor allem mit der Abnahme der Priester sowie fehlenden Berufungen zusammenhängt. Wie kirche-und-leben.de berichtet, gibt es im gesamten Bistum mittlerweile weniger als zehn Vollzeit-Haushälterinnen. Der Bischof von Münster, Felix Genn, bedankte sich persönlich beim Vorstand der Berufsgemeinschaft für die langjährig geleistete Arbeit. Ein Trend, der sich bundesweit vollzieht, zeigt, dass dieser Beruf nahezu ausgestorben ist und Frauen oft nur noch in Teilzeit für die alltäglichen Hausarbeiten zuständig sind.
Vom Glanz der Vergangenheit zur Herausforderung der Gegenwart
<pDie Größe der Berufsgemeinschaft im Münsteraner Bistum war in der Vergangenheit beeindruckend: 1973 waren es über 500 Mitglieder. Die Pfarrhaushälterinnen waren damals das Herz ihrer Gemeinde, sorgten für den reibungslosen Ablauf im Pfarrhaus und waren oft die erste Anlaufstelle für Sorgen und Nöte der Gemeindemitglieder. Heute hingegen wird das Berufsbild stark in Frage gestellt und reduziert sich vielfach auf grundlegende Aufgaben wie Kochen und Putzen. Karin Fangmann, eine langjährige Diözesanvorsitzende, äußerte Bedenken über die anhaltende Veränderung: „Die Berufungen sind einfach nicht mehr vorhanden“, sagte sie, was die Situation der Haushälterinnen noch belastender macht. Diese Entwicklung zeigt, dass die Rolle der Pfarrhaushälterinnen in den nächsten Jahren kritisch im Fokus stehen sollte.
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