Graz

Dunkle Kapitel der Geschichte: Ausstellung zur Rolle der Polizei im Nationalsozialismus

Entdecke in Graz die schockierenden Geheimnisse der österreichischen Polizei während des Nationalsozialismus – Täter, Opfer und ihre düstere Geschichte kommen ans Licht!

Die Wanderausstellung „Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus“ startet nun im GrazMuseum und wirft ein intensives Licht auf eine düstere Epoche der Geschichte. Diese Ausstellung, die auf einem Forschungsprojekt des Innenministeriums basiert, wurde in Zusammenarbeit mit dem Boltzmann-Institut entwickelt. Im Mittelpunkt stehen die Verstrickungen von Polizisten und Gendarmen in Kriegsverbrechen sowie die Schicksale von Beamten, die als Juden oder politische Gegner selbst zu Opfern wurden.

Eröffnet wurde die Ausstellung ursprünglich im März 2024 im Innenministerium in Wien, und nun, über ein Jahr später, haben auch die Grazer die Gelegenheit, sich mit diesem spannenden, aber auch tragischen Themenfeld auseinanderzusetzen. Oberstleutnant Gernot Sattler von der Landespolizeidirektion Steiermark hob hervor, dass teilweise „konträre Biografien“ durch die Auswertung von Dienststellenchroniken und Personalakten ans Licht kamen. Diese Einblicke machen die Geschichten aus der damaligen Zeit greifbar, was das Interesse und das Verständnis der Besucher fördert.

Einblicke in widersprüchliche Lebensgeschichten

Die Ausstellung bietet Einblicke in die Lebensgeschichten von sowohl Opfern als auch Tätern des Nationalsozialismus. Dabei zählen zu den dargestellten Biografien Menschen aus allen Teilen Österreichs, deren Geschichten in der Breite von begeisterten Mitläufern bis hin zu Widerstandskämpfern reichen. Sattler betont, dass auch Mitläufer häufig härter bestraft wurden als höhergestellte Täter. Viele der Lebensläufe sind erschütternd und zeugen von verstrickten Lebensgeschichten.

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Barbara Stelzl-Marx, die Leiterin des Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgenforschung, beschreibt das Thema als besonders „dunkel“, sowohl aufgrund der Verwicklungen in die NS-Zeit als auch wegen der mangelhaften Aufarbeitung in der Zweiten Republik. Erstmals gab es Zugang zu wichtigen Akten im Innenministerium und bei den Landespolizeidirektionen, die es ermöglichen, die damaligen Handlungsräume von Polizisten zu hinterfragen.

In der Ausstellung sind auch die politischen Spitzen der deutschen Polizei zu sehen, wie Ernst Kaltenbrunner, der bis zu seiner Hinrichtung als Kriegsverbrecher in Nürnberg eine zentrale Rolle spielte. Eine weitere interessante Figur ist Ilse Killer, die als Sekretärin für die Gestapo in Graz tätig war. Nach dem Krieg wurde sie von den Sowjets verhaftet und verbrachte mehrere Jahre im Arbeitslager, bevor sie 1953 wieder zur Polizei zurückkehrte.

Besuch und Ausstellungsdauer

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung in Graz fand am Mittwochabend statt, und sie wird bis zum 5. März 2025 im GrazMuseum zu sehen sein. Nach dieser Station wird die Ausstellung ins Kärnten Museum nach Klagenfurt weiterziehen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Ausstellung auch Teil der „Langen Nacht der Museen“ ist, die am 5. Oktober 2024 stattfinden wird. Insgesamt soll die Wanderausstellung in den kommenden Jahren in allen Bundesländern gezeigt werden, bis sie 2027 ihren Abschluss findet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wanderausstellung „Hitlers Exekutive“ nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Geschichtsaufarbeitung ist, sondern auch eine Plattform bietet, die individuellen Schicksale und die komplexen Emotionen der damaligen Zeit zu beleuchten. Sie fordert die Besucher dazu auf, sich mit den moralischen Dilemmata und den Herausforderungen auseinanderzusetzen, mit denen Menschen in dieser dunklen Zeit konfrontiert waren.

Für weitere Informationen zur Ausstellung und den damit verbundenen Themen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf steiermark.orf.at.

Quelle/Referenz
steiermark.orf.at

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