Graz

Derrick: Ein Kultkrimi zwischen Mysterium und Markenflair

Die Kult-Krimireihe "Derrick" mit Horst Tappert und Fritz Wepper ermittelte von 1974 bis 1998, während ein umstrittenes Geheimnis über Tapperts Vergangenheit aufdeckte!

Die beliebte Krimiserie „Derrick“ erlebte ihre erste Episode am 20. Oktober 1974 mit dem Titel „Waldweg“. Die Figur des Oberinspektors Stephan Derrick, verkörpert von Horst Tappert, und sein Assistent Harry Klein, gespielt von Fritz Wepper, ermittelten insgesamt 24 Jahre lang, wobei die letzte Folge am 16. Oktober 1998 im ZDF ausgestrahlt wurde. Während dieser Zeit etablierte sich die Serie nicht nur in Deutschland, sondern wurde in über 100 Ländern ausgestrahlt und erzielte hohe Einschaltquoten.

Der Charakter von Derrick fiel anfangs nicht bei allen Zuschauern auf fruchtbaren Boden. Die Idee, dass der Täter von Anfang an bekannt ist, sorgte für Verwirrung. Im Gegensatz zu anderen Krimiformaten wie „Columbo“ war dies für das Publikum ungewohnt. Erst als der Drehbuchautor Herbert Reinecker diesen Aspekt änderte, wandelte sich das Zuschauerinteresse und die Popularität stieg an. Zu der Zeit hatte sich das Publikum zunehmend mit Derrick, dem großen Mann mit Toupet und Trenchcoat, identifiziert. 2014 beschrieb der „Tagesspiegel“ Derrick als „einfühlsam und zurückgenommen, dennoch dezidiert, mit moralischem Anspruch und psychologischem Tiefgang“.

Die bedeutende Rolle hochkarätiger Gaststars

Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Serie war auch die Besetzung. Zahlreiche renommierte Schauspieler, darunter Lilli Palmer, Curd Jürgens und Klaus Maria Brandauer, traten in Episodenrollen auf. Diese Wahl an talentierten Gästen verlieh der Serie zusätzlichen Glanz und Vielfalt. Fritz Wepper erinnerte sich: „Es gab keine Kreuzverhöre. Als Ermittler waren wir höflich und fair.“ Die unaufgeregte Darstellungsweise der Ermittlung setzte sich von anderen Krimiserien ab und war selbst in spannenden Szenen stets bedacht.

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Ein weiterer teils nostalgischer Aspekt ist die Darstellung der gesellschaftlichen Gepflogenheiten in Deutschland der 70er, 80er und 90er Jahre. Damit bot „Derrick“ nicht nur spannende Geschichten, sondern auch einen Einblick in die damaligen Sitten und moralischen Werte.

Die Kontroversen um Horst Tapperts Vergangenheit

Die Beliebtheit der Show wurde jedoch getrübt, als im Jahr 2013, fünf Jahre nach dem Tod von Horst Tappert, seine Vergangenheit bei der SS ans Licht kam. Diese Enthüllungen führten zu intensiven Diskussionen und Berichten, die das ZDF schließlich dazu veranlassten, eine mögliche Wiederholung der Serie in den Medien zu thematisieren. In einem Missverständnis wurde fälschlicherweise berichtet, dass die Serie aufgrund dieser Kontroversen verbannt wurde. Jedoch stellte der Sender klar, dass momentan keine Wiederholungen geplant seien und die Berichterstattung in den sozialen Medien missverstanden wurde.

Trotz der Schwierigkeiten bleibt die Serie ein fester Bestandteil der deutschen Fernsehgeschichte. „Derrick“ hat Kultstatus erlangt, nicht least durch den ikonischen Satz „Hol schon mal den Wagen, Harry“, der in keinem Drehbuch vorkommt, jedoch als kulturelle Referenz weit verbreitet ist. Fritz Wepper, der Applaus für eine Jackson-Affäre erhielt, erzählte von der guten Beziehung hinter den Kulissen: „Trotz des Altersunterschieds mochten wir uns sehr.“ Ihre Chemie übertrug sich auf die Bildschirmpräsenz und verleiht der Serie ihr unverwechselbares Flair.

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Die Faszination für die Charaktere, die herausragende Besetzung und die intelligenten Kriminalfälle tragen zur ungebrochenen Beliebtheit von „Derrick“ bei. Die Serie bleibt in der Erinnerung vieler Menschen verankert, trotz der Herausforderungen, die sie im Laufe der Jahrzehnte erlebt hat. Die vorurteilsfreie und faire Darstellung von Kriminalfällen wird von den Zuschauern geschätzt und prägt den Blick auf die Krimigenre nachhaltig.

Quelle/Referenz
film.at

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