Ein neues Kapitel in der Werbelandschaft: Den Haag geht als Pionier in Europa voran. Ab dem 1. Januar 2025 wird die niederländische Stadt nicht nur ihre umweltpolitischen Ambitionen manifestieren, sondern auch ein bedeutendes Zeichen im Kampf gegen fossile Brennstoffe setzen. In einer ehrenwerten Entscheidung hat die Stadtverwaltung beschlossen, Werbung für Produkte, die auf fossilen Brennstoffen basieren, insbesondere Autos mit Verbrennungsmotoren, zu verbannen. Diese Maßnahme wird die Reichweite und Verbreitung solcher Produkte in der Stadt mit rund 500.000 Einwohnern erheblich einschränken, während Elektrofahrzeuge weiterhin beworben werden dürfen.
Diese Entscheidung fiel mehrheitlich im Stadtrat und ist Teil einer größeren Vision: Den Haag strebt an, bis 2030 CO2-neutral zu werden. Es ist ein mutiger Schritt in die richtige Richtung und schließt sich einem globalen Trend an, der die Reduktion von Treibhausgasemissionen vorantreibt. Politikern ist bewusst, dass das Bewerben von umweltfreundlichen Alternativen dazu beitragen kann, eine breitere Akzeptanz für nachhaltige Mobilität zu schaffen.
Ein Vorbild für andere Städte
Doch Den Haag bleibt nicht allein in diesem Unterfangen. In den Niederlanden gibt es bereits weitere Städte wie Amsterdam, Zwolle und Tilburg, die ähnliche Regelungen in Betracht ziehen. Ebenso ist das Thema international von Bedeutung, mit Städten wie Graz in Österreich und Toronto in Kanada, die ernsthaft über Werbeverbote für fossile Produkte nachdenken. Ein erwähnenswerter Kommentar einer der Initiatorinnen beschreibt Den Haag als einen Trendsetter: „Den Haag zeigt, dass dies durch lokales Recht möglich ist. Diese Entscheidung könnte weltweit einen Schneeballeffekt haben.“
Zusätzlich gibt es bereits in Frankreich bestimmte Einschränkungen bezüglich der Werbung für fossile Energieträger. Allerdings ist die Umsetzung dort nicht ohne Herausforderungen, da Unternehmen immer wieder Wege finden, diese Verbote durch geschickte Formulierungen zu umgehen. Dies zeigt deutlich die Notwendigkeit für klare Regelungen und wirksame Kontrollmechanismen, um den Zielen des Umweltschutzes gerecht zu werden.
Die Initiative hat ihre Wurzeln in einem globalen Appell von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der bereits im Juni dieses Jahres auf die Notwendigkeit hinwies, einen Gang in diese Richtung zu schalten. Er zog einen Vergleich zu den strengen Werbeverboten für Tabakprodukte. Autoabgase sind für zahlreiche Krankheiten und Todesfälle verantwortlich, und dieser Schritt könnte als eine Art Präventivmaßnahme verstanden werden, um die Gesundheit der Bürger zu schützen.
Im Rahmen dieser neuen Regelungen wird die Stadt Den Haag auch sicherstellen, dass politische Werbung und die Promotion von Marken weiterhin möglich sind. Das bedeutet konkret, dass Unternehmen wie Volkswagen ihre Marke bewerben können, aber nicht auf spezifische Modelle von Verbrennungsmotoren verweisen dürfen. Diese Maßnahme könnte den Druck auf Automobilhersteller erhöhen, verstärkt innovativere und umweltfreundliche Alternativen anzubieten, während die Öffentlichkeit auf die Veränderungen im Mobilitätssektor aufmerksam gemacht wird.
Die Entscheidung Den Haags wird daher nicht nur als lokales Ereignis wahrgenommen, sondern könnte möglicherweise Auswirkungen auf globale Standards und Praktiken haben. Angesichts der drängenden Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, wird es spannend sein zu beobachten, inwieweit andere Städte den Pioniergeist Den Haags übernehmen und ähnliche Initiativen ins Leben rufen.
Quelle: Automobilwoche – “Den Haag verbietet Werbung für Verbrenner”