Graz

Demenzprävention: So senken Sie Ihr Risiko im Alltag

Experten warnen: LDL-Cholesterin und schlechtes Sehen erhöhen das Demenzrisiko – und jeder kann aktiv dagegensteuern!

Internationale Experten haben eine bemerkenswerte Liste von 14 Risikofaktoren veröffentlicht, mit deren Vermeidung das Risiko an Demenz zu erkranken erheblich gesenkt werden kann. Zu den zentralen Empfehlungen gehören vor allem eine gute Ausbildung, das Tragen von Hörgeräten bei Hörproblemen, und eine effektive Behandlung von Depressionen. Weitere Empfehlungen umfassen das Vermeiden von Tabak und das Sinken des Blutdrucks. Christian Enzinger, Neurologe und Vorstand der Uniklinik für Neurologie in Graz, erklärt, dass rund 45 Prozent des Demenzrisikos theoretisch verringert werden können, wenn diese Faktoren beachtet werden.

Neu ermittelte Risikofaktoren für Demenz

Die Neureglungen beinhalten auch den Einfluss von hohem LDL-Cholesterin und schlechten Sehvermögen. Enzinger äußert sich dazu: „Es ist absolut logisch, dass eine geringere sensorische Wahrnehmung durch schlechtes Sehen oder Hören das Gehirn mit weniger Reizen versorgt und somit den geistigen Abbau begünstigt.“ Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Gesundheit des Gehirns stark von der optimalen Versorgung durch den Blutkreislauf abhängt. Hohe Cholesterinwerte können zur Gefäßverkalkung führen, was wiederum die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gehirns beeinträchtigt.

Gesundheitsvorsorge und Lebensstil

Ein zentrales Anliegen der Wissenschaftler liegt in der Förderung der Gesundheitsvorsorge. Enzinger fordert nicht nur eine Anpassung des Lebensstils durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung, sondern auch regelmäßige ärztliche Kontrollen von Blutdruck, Cholesterin sowie Hör- und Sehvermögen. „Wir müssen weg von der Einstellung, dass gegen Demenz nichts unternommen werden kann. Ein Teil des Risikos liegt in unseren eigenen Händen,“ so Enzinger.

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Der Einfluss der Lebensphase

Besonders die Lebensphase zwischen 45 und 60 Jahren ist entscheidend für die Prägung der Gehirngesundheit. In diesem Zeitraum entscheiden sich viele Faktoren, die zu den krankhaften Ablagerungen im Gehirn führen können. Zu den Einflüssen gehört die Ausbildung und das lebenslange Lernen, das dazu beiträgt, eine sogenannte kognitive Reserve aufzubauen. Diese Reserve beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, bereits vorhandene Schäden auszugleichen. Je mehr Lernverbindungen geschaffen werden, desto länger bleiben demenzielle Veränderungen unentdeckt.

Soziale Isolation als Risikofaktor

Im höheren Alter, speziell nach 65 Jahren, erweist sich Einsamkeit als ein weiterer Risikofaktor. Der Mangel an sozialen Kontakten kann die geistige Gesundheit enorm beeinflussen. Enzinger betont die Notwendigkeit, gesellschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und älteren Menschen ein aktives Leben zu ermöglichen.

Die Debatte um Risikominimierung

Die in „The Lancet“ veröffentlichten Erkenntnisse zeigen, dass eine Vermeidung aller genannten Risikofaktoren zu einer Reduzierung des Demenzrisikos um bis zu 45 Prozent führen könnte. Allerdings äußern einige Experten Bedenken, dass es unrealistisch sei zu erwarten, alle Risikofaktoren in der gesamten Bevölkerung vollständig auszuschließen. Frank Jessen von der Uniklinik Köln führt dazu an, dass diese Zahl eher am oberen Rand dessen liege, was realistisch zu erwarten sei. Richard Dodel, Geriater an der Universität Duisburg-Essen, ergänzt, dass Demenzen keine Schicksalskrankheiten sind, sondern dass jeder Einzelne die Möglichkeit hat, den Verlauf der Erkrankung aktiv zu beeinflussen.

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Einsicht in die Zukunft der Demenzprävention

Die Zusammenhänge zwischen Lebensstil, sozialen Kontakten und der geistigen Gesundheit eröffnet neue Wege in der Gesundheitsvorsorge. Das Konzept der kognitiven Reserve und die Betonung der Wichtigkeit sozialer Interaktion zeigen auf, wie entscheidend präventive Maßnahmen sind. Es wird deutlich, dass sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Anstrengungen notwendig sind, um das Risiko von Demenzerkrankungen zu minimieren. Die Ansätze, die in der medizinischen Forschung vorgestellt werden, laden dazu ein, aktiver im Sinne der eigenen Gesundheit zu werden und auch in der Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Jeder Schritt zählt, und das Bewusstsein der Gesellschaft für diese Themen wird unverzichtbar sein, um eine gesunde Zukunft zu gestalten.

Quelle/Referenz
kleinezeitung.at

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