In einer signifikanten Neuausrichtung wird die Verwaltung des Fotografiearchivs des renommierten Fotografen Pierre Bourdieu künftig unter die Obhut des Centre Pompidou gestellt, bestätigt die angesehene Zeitschrift. Grund für diesen Wechsel ist die unzureichende Möglichkeit, die Originalfotografien und -dokumente in Graz unter konservatorisch optimalen Bedingungen zu lagern, wie steiermark.orf.at berichtete. Bourdieu, der 2002 verstorben ist, übergab im Jahr 2001 sein wertvolles Fotoarchiv mit rund 700 Negativen und 140 Originalabzügen aus den Jahren 1957 bis 1961 an Camera Austria. Nach der Entdeckung zusätzlicher Materialien im Jahr 2017 wurde das Archiv umfassend digitalisiert und umfasst nun mehr als 1.100 Objekte.
Bereits seit 2018 führen die Verantwortlichen Gespräche mit dem Centre Pompidou über den Erwerb und die zukünftige Betreuung dieser einzigartigen Sammlung. Aus der Kooperation verspricht man sich eine verbesserte Zugänglichkeit für Forschungseinrichtungen in der Bibliothèque Kandinsky. Derzeit sind Originalfotografien aus diesem Archiv im Centre Pompidou im Rahmen der Ausstellung „Penser par l’expérience photographique“ zu sehen, die bis zum 10. März 2025 läuft, und von der bisherigen Kustodin Christine Frisinghelli kuratiert wird.
Erweiterte Sammlung im Centre Pompidou
Das Centre Pompidou hat in den letzten Jahrzehnten seine Sammlungspolitik strategisch ausgerichtet und verfolgt dabei klar definierte Forschungsschwerpunkte. Dies beinhaltet die Stärkung regionaler Kunst aus Afrika, dem Mittleren Osten und Osteuropa sowie die Förderung künstlerischer Arbeiten von Frauen und die Entwicklung fotografischer Praktiken wie der volkstümlichen Fotografie. Mit erstklassigen Erwerbungen, darunter das Erbe von Paul Virilio und bedeutende Werke von Künstlern wie László Moholy-Nagy, hat sich die Sammlung des Centre Pompidou zu einer wichtigen Referenz entwickelt, wie centrepompidou.fr berichtet. Die verstärkte Zusammenarbeit mit Institutionen und Förderern hat das Museum zu einem unverzichtbaren Ort für die Erforschung und Wertschätzung zeitgenössischer fotografischer Kunst gemacht.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung
