Der städtische Carsharing-Dienst „tim“ (täglich.intelligent.mobil) ist seit seiner Gründung im Jahr 2016 auf großer Fahrt. Während die ersten Autos am Hasnerplatz in Graz standen, hat sich das Konzept des Teilens statt Besitens inzwischen etabliert und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mit zahlreichen neuen Standorten, darunter der jüngste beim Studentenwohnheim Lumis, wird deutlich, dass viele Grazer:innen auf flexible Mobilität setzen.
Aktuell gibt es in Graz 13 größere „tim-Knoten“ und 16 kleinere Stationen, die insgesamt etwa 90 Fahrzeuge, darunter eine bemerkenswerte Anzahl von Elektroautos, bereitstellen. Die Nutzer:innen des Carsharing-Dienstes können darüber hinaus attraktive Angebote zu verschiedenen steirischen Ausflugszielen wie dem Schöckl oder der Zotter Erlebniswelt nutzen, was das Angebot noch verlockender macht. Das Carsharing-Modell hat sich nicht nur lokal bewährt, sondern findet auch außerhalb von Graz in weiteren Städten und Gemeinden in der Steiermark und in ganz Österreich Anklang.
Beeindruckendes Wachstum der Nutzerzahlen
In den letzten Monaten hat der Carsharing-Dienst einen echten Boom erlebt. Dank intensiver Werbung, unter anderem durch die Partnerschaft mit den Grazer Fußballvereinen Sturm und GAK, hat sich die Anzahl der Kund:innen während der Fußballsaison 2023/24 um etwa 30 Prozent erhöht. Diese Zusammenarbeit ist nicht nur gut für die Markenbekanntheit von tim, sondern auch für die Nutzerzahlen, die nun die Marke von 6.700 überschreiten.
Die Holding Graz verzeichnete im Juni 2024 mit über 4.100 Buchungen einen Rekord. So viele Buchungen innerhalb eines Monats gab es bisher in der Geschichte von tim noch nie. Dies zeigt nicht nur das steigende Interesse an Carsharing, sondern auch die steigende Akzeptanz und das Vertrauen der Grazer:innen in diesen Mobilitätsansatz.
Fakten und Hintergründe zu tim
- Gefahrene Kilometer im Juli 2024: 216.953 Km
- Anzahl der Buchungen im Juni 2024: 4.128 – ein Allzeithoch
- Aktuelle Kund:innenzahl: 6.702
- Durchschnittliche Fahrzeugauslastung: 29 % (im Juni 2024 war die Auslastung am höchsten)
- Anzahl der verfügbaren tim-Autos: 90
- Knotenpunkte für Carsharing: 13 in Graz mit Nutzung öffentlicher Ladestationen
- Klimaticketbesitzer:innen: Automatische Mitgliedschaft im „tim-Club“ ohne Zusatzkosten
Für Judith Schwentner, die Bürgermeisterin-Stellvertreterin und Verkehrsreferentin von Graz, verdeutlichen die positiven Wachstumszahlen, dass der Carsharing-Weg richtig gewählt wurde. Sie betont: „Mit dem städtischen Carsharing-Service tim können wir den Grazer:innen ein umweltfreundliches Mobilitätsangebot anbieten, das preiswert und flexibel ist.“ Die Umstellung auf Carsharing hat nicht nur finanzielle Vorteile, sondern trägt auch zur Entlastung des öffentlichen Raums bei, was mehr Platz für Menschen und Grünflächen schafft.
Wolfgang Malik, CEO der Holding Graz, und Mark Perz, Vorstand der Holding, sehen in tim ein Paradebeispiel für fortschrittliche Mobilität in Österreich. Laut Malik hat sich das Angebot stets weiterentwickelt und bietet sowohl Nutzern als auch neuen Fahrzeugstandorten große Vorteile. Nutzer:innen eines Klimatickets profitieren zudem von einem vereinfachten Zugang, da sie keine Mitgliedsgebühren zahlen müssen.
Zukunft von tim und Carsharing in Graz
Carsharing hat sich als zukunftsfähiges Konzept etabliert, das nicht nur den Bedürfnissen der urbanen Bevölkerung gerecht wird, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Angesichts der beeindruckenden Zahlen und der kontinuierlichen Expansion könnte der Dienst in Zukunft noch weiter wachsen und das Mobilitätsverhalten der Grazer:innen erheblich beeinflussen.
Wachstum von Carsharing-Diensten in Österreich
In den letzten Jahren hat sich der Carsharing-Markt in Österreich stark entwickelt. Neben tim gibt es mehrere andere Anbieter, die um die Gunst der Nutzer konkurrieren. Unternehmen wie DriveNow, Car2Go und dessen Nachfolger Share Now haben ebenfalls Fuß gefasst und bieten flexible Mobilitätslösungen an, die besonders in urbanen Gebieten gefragt sind. Laut einer Studie von Statista stieg die Anzahl der Carsharing-Nutzer in Österreich von etwa 160.000 im Jahr 2018 auf über 500.000 im Jahr 2022. Dieses Wachstum spiegelt sich auch in einer zunehmenden Akzeptanz und Nachfrage nach nachhaltigen Mobilitätslösungen wider.
Einfluss von Technologien und Digitalisierung
Die Digitalisierung hat einen erheblichen Einfluss auf den Carsharing-Markt. Apps und Online-Plattformen ermöglichen es Nutzern, Fahrzeuge einfach und schnell zu buchen. Die Nutzung von GPS und Echtzeitdaten verbessert die Benutzererfahrung und trägt dazu bei, die Effizienz der Flottenverwaltung zu steigern. Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 von McKinsey ergab, dass 70 % der Befragten im Alter von 18 bis 34 Jahren Carsharing bevorzugen, wenn es um die Entscheidung für den Transport in städtischen Gebieten geht. Diese Trends zeigen, dass Carsharing-Dienste an Bedeutung gewinnen, insbesondere bei jüngeren Generationen, die umweltbewusster unterwegs sein möchten.
Umwelteinflüsse des Carsharings
Carsharing als Dienstleistungsmodell trägt zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei. Studien zeigen, dass Carsharing-Nutzer im Durchschnitt weniger Kilometer zurücklegen als Autofahrer, die ein eigenes Fahrzeug besitzen. Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes verbraucht ein Carsharing-Fahrzeug etwa 40 % weniger Energie pro Personenkilometer im Vergleich zu privat genutzten Autos. Dies geschieht nicht nur durch die Verringerung des Gesamtverbrauchs an Kraftstoffen, sondern auch durch den erhöhten Einsatz von Elektrofahrzeugen, die mittlerweile einen signifikanten Teil der Carsharing-Flotten in Städten ausmachen.
Städte und Infrastruktur
Das Wachstum von Carsharing-Diensten wie tim in Graz zeigt auch die Notwendigkeit einer adäquaten städtischen Infrastruktur. Eine studie von CIVITAS hebt hervor, dass Städte, die Carsharing stärker integrieren, gleichzeitig auch andere Mobilitätslösungen wie Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel fördern. In Graz erfolgt die Integration von Carsharing in das bestehende Nahverkehrsnetz, wodurch alternative Mobilitätsformen gestärkt und der individuelle Autoverkehr reduziert wird. Die Schaffung von Ladeinfrastruktur für elektrische Fahrzeuge an den Tim-Knoten ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Ausblick auf die Zukunft von Carsharing
Die Zukunft des Carsharings scheint positiv. Ein verstärkter Fokus auf Nachhaltigkeit und digitale Lösungen wird die Nutzerzahlen weiterhin steigern. Umweltpolitische Rahmenbedingungen, wie Emissionsziele und Förderungen für alternative Mobilitätsformen, unterstützen die Entwicklung. Carsharing wird zunehmend als eine Schlüsselkomponente für die Lösung urbaner Mobilitätsprobleme betrachtet, insbesondere in Zeiten, in denen nachhaltige Mobilität einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Die Wachstumsperspektiven für Carsharing-Dienste in Österreich und darüber hinaus sind daher vielversprechend und vielversprechend.