Graz

Bio vom Steinbloß-Hof: Alte Sorten neu entdeckt in Lasberg

Entdecke den Bio-Hotspot in Lasberg, wo Monika und Kurt Pinter die seltene Süßlupine züchten und mit über 2000 Bio-Produkten im eigenen Hofladen begeistern! 🍃🌱

In der malerischen Umgebung des Mühlviertels, genauer gesagt in Lasberg, hat die Familie Krammer-Pinter einen wertvollen Rückzugsort für alte und seltene Pflanzenarten geschaffen. Ihr neu renovierter Hof, bekannt für seinen historischen Steinbloß-Stil und seine über 500 Jahre alten Gewölbe, ist nicht nur ein Ort der landwirtschaftlichen Aktivitäten, sondern auch ein wahres Paradies für Bio-Liebhaber. Monika und Kurt Pinter haben sich auf die Fahnen geschrieben, biologische Landwirtschaft zu praktizieren, die im Einklang mit der Natur steht.

Die Leidenschaft für die Bio-Landwirtschaft zeigt sich besonders in der Verarbeitung alter Getreide- und Hülsenfruchtsorten. Unter den kostbaren Pflanzen, die auf ihrem Boden gedeihen, sticht die Süßlupine hervor. Diese besondere Hülsenfrucht ist zwar nicht süß, doch reich an Eiweiß und spielt eine entscheidende Rolle für die Bodenqualität, da sie Stickstoff aus der Luft bindet und so zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Monika Pinter erklärt: „Alte Sorten sind ernährungsphysiologisch wertvoll und weniger problematisch im Anbau.“ Dies stellt einen wichtigen Aspekt ihrer nachhaltigen Anbauweise dar, da die Familie Pestizide und künstliche Dünger rigoros meidet.

Wachstum mit Tradition

Die Pinters verfolgen auch eine spannende Philosophie der Selbstversorgung. Um eigenes Mehl und Grieß zu produzieren, lassen sie Urgetreide verarbeiten. Besonders bemerkenswert ist, dass ihre Müsli-Produktion mittlerweile ein florierendes Geschäft auf dem Hof geworden ist, mit bis zu 20 verschiedenen Müslisorten, die nur mit Honig gesüßt werden. „In viele Dinkelsorten wird heute Weizen eingekreuzt, um den Ertrag zu steigern“, merkt Monika an, was den Wert der Urgetreide unterstreicht.

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Die Felder des Hofes sind ein Experimentierfeld, auf dem regelmäßig neue Pflanzen getestet werden. Bohnen und Linsen, sowie historische Erdäpfelsorten, die von Hand geerntet werden, sind die neusten Schützlinge auf den Feldern der Familie. „Wir versuchen, alte Traditionen und Brauchtum zu pflegen, etwa die Rückschau zu Lichtmess gemeinsam mit unseren Mitarbeitern“, erklärt Pinter. Dies fördert nicht nur den Zusammenhalt innerhalb des Teams, sondern stellt auch sicher, dass die Landwirtschaft im Einklang mit den Jahreszeiten und der Natur erfolgt.

40 Jahre Bodenschutz und Gemeindeengagement

Die Übernahme des Hofes war für die Pointers ein Schritt in eine neue Richtung, da sie im Nebenerwerb weiterarbeiten. Während Monika im Landwirtschaftsministerium tätig ist und Kurt als Gewässerökologe arbeitet, betreiben sie den Hof mit tatkräftiger Unterstützung von Familie und Freunden. Ihr Engagement für die Erhaltung der Bodenqualität und die Vielfältigkeit auf ihren Feldern spiegelt sich in ihrer Überzeugung wider: „Unkraut ist oft ein Zeichen für Mängel im Boden. Wir arbeiten daran, die natürliche Balance zu wahren und setzen auf organische Düngemittel.“

Der Hofladen, der die Käufer mit einem umfassenden Sortiment von 2000 Bio-Produkten anspricht, darüber hinaus auch zahlreiche regionale Produkte anbietet, ist weit mehr als ein Geschäft. Hier haben sich treue Stammkunden versammelt, die die Wertschätzung für biologisch angebaute Erzeugnisse teilen. „Wir sind stolz darauf, ein Nahversorger zu sein“, sagt Monika lächelnd.

Die Krammer-Pinters sind das perfekte Beispiel dafür, wie nachhaltige Landwirtschaft und moderne Geschäftspraktiken Hand in Hand gehen können. Durch ihre Arbeit tun sie nicht nur etwas für die Natur, sondern tragen auch zur Bewahrung alter Traditionen und Sorten bei. „Wir leben im Einklang mit der Natur, und unsere Landwirtschaft wächst mit unserem Gespür für das, was richtig ist“, so Monika abschließend.

Die Geschichten und Ansätze dieser Familie sind eine Inspiration für viele andere, die auf die Reise zur biologischen Landwirtschaft einen Schritt weiter gehen möchten – mit dem Ziel, ein harmonisches Verhältnis zur Natur herzustellen, das nicht nur die Erde, sondern auch die Menschen und die Gemeinschaft bereichert.

Die Familie Krammer-Pinter ist nicht nur für ihre nachhaltige Landwirtschaft bekannt, sondern auch für ihr Engagement in der regionalen Gemeinschaft. Durch die Vernetzung mit anderen Bio-Bauern der Umgebung fördern sie den Austausch von Wissen und Ressourcen, was zu einem stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Landwirtschafts-Community führt. Durch gemeinsame Projekte und Veranstaltungen sensibilisieren sie die Öffentlichkeit für die Wichtigkeit der Bio-Landwirtschaft und der Erhaltung seltener Sorten. Solche Initiativen stärken nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern tragen auch zur Erhaltung der Biodiversität bei.

Nahrungstrends und Verbraucherbewusstsein

Die Nachfrage nach biologisch angebauten Lebensmitteln ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut dem ifo Institut zeigt eine Umfrage, dass mehr als 70 % der Verbraucher bereit sind, mehr für Bio-Produkte zu zahlen. Dies hat dazu geführt, dass viele Landwirte, wie die Familie Krammer-Pinter, in die Bio-Landwirtschaft umsteigen, um den wachsenden Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden. Darüber hinaus hat der Trend zu regionalen Produkten und kürzeren Lieferketten dazu geführt, dass viele Verbraucher auf lokale Erzeugnisse setzen, was die Betriebe vor Ort unterstützt. Ein Beispiel dafür ist der Krammerladen der Familie Pinter, der als Nahversorger fungiert und eine Vielzahl von Produkten aus der Region bietet.

Das soziale Bewusstsein rund um Ernährung hat auch Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Praktiken. Immer mehr Konsumenten achten nicht nur auf die Qualität der Lebensmittel, sondern auch auf die Anbaumethoden. Bio-Landwirte, die auf chemische Dünger und Pestizide verzichten, genießen oft ein höheres Vertrauen der Verbraucher. Dies hat in vielen Regionen zu einem Anstieg der Nachfrage nach Bio-Produkten geführt, und somit auch zu einer breiteren Akzeptanz für alternative Anbaumethoden, die sowohl ökologisch als auch nachhaltig sind.

Der Einfluss der Biodiversität auf die Landwirtschaft

Die Pflege der Biodiversität ist ein zentraler Aspekt der Bio-Landwirtschaft. Alte Sorten wie die Süßlupine, Dinkelsorten und regionale Gemüsearten tragen nicht nur zur Ernährungssicherheit bei, sondern spielen auch eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts in den Anbauregionen. Laut dem Weltagrarbericht der FAO sind vielfältige Anbausysteme widerstandsfähiger gegenüber Extremwettern und Schädlingen, was die langfristige Nachhaltigkeit der Landwirtschaft erhöht. Die Familie Pinter hat es sich zum Ziel gesetzt, diese alten Sorten weiterhin anzubauen und so das genetische Erbe der Landwirtschaft zu bewahren.

In der heutigen Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels immer sichtbarer werden, ist die Erhaltung der Biodiversität mehr denn je notwendig. Landwirte, die durch die Auswahl und den Anbau von vielfältigen Pflanzenarten Risiken streuen, sind besser aufgestellt, mögliche Ertragseinbußen durch Umwelteinflüsse abzufangen. Die Familie Pinter zeigt, dass es möglich ist, wirtschaftliche Interessen mit ökologischen und sozialen Gesichtspunkten zu verbinden, und setzt damit ein Beispiel für andere Landwirte.

Quelle/Referenz
volksblatt.at

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