Die Grazer „Woche“, die sich vor kurzem in „MeinBezirk“ umbenannt hat, feiert ein bemerkenswertes Jubiläum. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens wird auf die geschichtlichen Wurzeln und die Entwicklung dieses beliebten Mediums zurückgeblickt. Im Jahr 1974 wurde die erste Ausgabe des Gratis-Magazins „Graz Aktiv“ veröffentlicht. Mit diesem Schritt legten die Eheleute Piringer und Mucha das Fundament für die spätere „Woche Graz“ und das heutige „MeinBezirk“.
Ursprünglich als Monatszeitung konzipiert, vollzog sich erst in den frühen 1990er-Jahren die Wandlung zur Wochenzeitung unter der Führung des damaligen Eigentümers Styria. Diese Transformation war entscheidend und zeigte die Flexibilität des Magazins in einer sich stets verändernden Medienlandschaft.
Pionierarbeit im Journalismus
Am Anfang stand die Herausforderung, das oft schlechte Image von Gratiszeitungen zu überwinden. Graz war in diesem Bereich jedoch ein Vorreiter: Die Konkurrenz zur etablierten Zeitung „Der Grazer“ wurde vor allem durch das enge Miteinander von Rudi Hinterleitner und Chefredakteur Klaus Schweighofer geprägt. Dieses „Überlebensspiel“ zwischen den beiden Medien stellte sich als wichtig für die urbane Medienkultur heraus. Die ersten Schritte der „Woche“ wurden von Hans Breitegger begleitet, einem steirischen Kriminalreporter, der als erster Chefredakteur das Ruder übernahm. Unter seiner Leitung fanden viele talentierte Redakteure wie Jürgen Rupprecht und Roland Gölles ihren Weg ins Journalismusgeschäft.
Die „Woche“ wurde somit nicht nur ein Medium für Nachrichten, sondern auch ein Sprungbrett für viele, die sich im Journalismus einen Namen machen wollten. Begleitet wurde die Redaktion von Gastautoren wie Christian Weniger und Bernd Melichar, die zur Vielfalt des Inhalts beitrugen.
Wichtige Entwicklungsstufen
Ein entscheidender Schritt kam im Jahr 1999, als Katharina Kocher-Lichem neue Talente an Bord holte. Journalisten wie Verena Schleich und Andreas Kreminger bereicherten das Team, was zur Entwicklung der „Woche“ als führendes Medium in Graz beitrug. Allein unter der Leitung von Geschäftsführer Reinhold Gmeinbauer und Chefredakteur Bernd Chibici konnte das Konzept „Woche am Sonntag“ erfolgreich umgesetzt werden. Diese Maßnahme führte dazu, dass „Die Woche“ zur meistgelesenen Zeitung in Graz aufstieg.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die „Woche“ zu einem zentralen Medium für journalistische Qualität in der Region. Zu den prägenden Persönlichkeiten dieser Zeit gehörten Heri Hahn, Beate Mosing und zahlreiche andere, die mit ihren Beiträgen das Leben in Graz mitgestalteten. Auch die Fotografie spielte eine große Rolle, unterstützt von erstklassigen Fotografen wie Jorj Konstantinov.
Im Jahr 2009 wurden erneut bedeutende Weichen gestellt: Die Steiermark Woche schloss sich mit verschiedenen Bezirksausgaben zusammen. Dies bereitete den Weg zum österreichweiten Verband der Regionalmedien Austria im Jahr 2010. Die Redaktion blieb dabei voll motiviert, und viele talentierte Redakteure wie Marcus Stoimaier und Kathleen Pecnik gelangten in den Fokus der Öffentlichkeit.
Mit dem Übergang in die Rolle von „MeinBezirk“ im Jahr 2024 ist das Medium bestens aufgestellt für die Zukunft. Die Redaktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, weiterhin am Puls der Stadt zu sein und die besten Nachrichten für die Grazer Bevölkerung zu liefern. Unter der Leitung von Philip Fürstaller bleiben die journalistischen Standards hoch, während gleichzeitig die Verbindung zur Leserschaft gefestigt wird.
Ein Blick in die Zukunft
Der Weg der „Woche“ und nun „MeinBezirk“ zeigt eindrucksvoll, wie sich ein Medium über die Jahre entwickeln kann. Trotz aller Veränderungen bleibt eines konstant: Die Leidenschaft für hochwertigen Journalismus und die unaufhörliche Suche nach relevanten Geschichten aus Graz. Die Geschichte der „Woche“ ist nicht nur eine Chronik der Ereignisse, sondern auch ein Spiegelbild der lebendigen Atmosphäre und der sich wandelnden Anforderungen des journalistischen Schaffens.
Die Entwicklung der Medienlandschaft in Graz
Die Geschichte von „MeinBezirk“ ist eng verknüpft mit den Veränderungen in der Medienlandschaft in Österreich. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an Medien und deren Inhalte stark verändert. Während in den 1970er Jahren lokale Gratiszeitungen oft mit einem schlechten Image behaftet waren, hat sich dieses Bild heute vielfach gewandelt. Der Aufstieg des Internets und der sozialen Medien hat neue Plattformen für Nachrichten geschaffen, die die traditionelle Presse herausfordern.
Zudem unternimmt die „Woche“ kontinuierliche Anstrengungen, um ihre Leser durch Veranstaltungen und interaktive Formate stärker einzubinden. Initiativen wie Leserumfragen und Community-Events haben es ermöglicht, die Ansprüche der Grazerinnen und Grazer besser zu verstehen und Inhalte zielgerichteter zu gestalten.
Der Einfluss digitaler Medien auf lokale Zeitungen
Mit der Zunahme digitaler Medien hat sich auch die Leserschaft gewandelt. In vielen Städten haben digitale Plattformen die Kundschaft der traditionellen Printmedien zurückgedrängt. Das Online-Angebot der „Woche“ wuchs jedoch parallel dazu und wurde entscheidend für die Reichweite und Relevanz des Mediums. Heute bietet „MeinBezirk“ nicht nur Printausgaben, sondern auch Web-Inhalte, die den Leserinnen und Lesern eine Vielzahl an Informationsmöglichkeiten bieten.
Die Nutzung von Social Media hat auch den Zugang zu aktuellen Neuigkeiten und die Art der Interaktion verändert. „MeinBezirk“ hat diesen Trend erkannt und sich angepasst, um junge Leser anzusprechen, die bevorzugt digitale Kanäle nutzen. Dies hat dazu geführt, dass lokale Nachrichten in den sozialen Netzwerken besser verbreitet werden und eine breitere Öffentlichkeit erreichen können.
Ein Blick auf die Zahlen
Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Nutzung von Online-Nachrichtenquellen in Österreich stark zugenommen hat. Laut der Österreichischen Webanalyse (ÖWA) lesen über 60% der Bevölkerung regelmäßig Nachrichten online. Dies stellt eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die „Woche“ dar, die ihre digitale Strategie weiter verfeinert.
Die Leserbindung wird durch hochwertige Inhalte und lokale Berichterstattung gestärkt. Die „Woche“ hat in den letzten Jahren nicht nur die Printauflage sowohl stabil gehalten als auch im internetbasierten Raum stark expandiert, wodurch sie ihre Position in der Grazer Medienlandschaft festigen konnte.