In Graz wurde am Mittwoch ein auffälliges und provokantes Phänomen beobachtet: Über 100 gefälschte Plakate erschienen an diversen Haltestellen für Busse und Straßenbahnen. Diese Plakate, die die Logos der politischen Parteien FPÖ, ÖVP und Neos trugen, verbanden diese mit Extremismus, insbesondere dem Faschismus und dem Nationalsozialismus.
Die Botschaften auf den Plakaten sorgten für Staunen und Empörung. Eines der Plakate zeigt das VP-Logo und einen ausdrucksvollen Karl Nehammer. Er blickt dem ehemaligen österreichischen Politiker Engelbert Dollfuß, einem wichtigen Vertreter der Ersten Republik, direkt in die Augen. Über diesem Bild steht der provokante Spruch: „Faschismus machen wir immer noch selbst“. Ein weiteres Plakat mit dem FP-Logo zeigt Herbert Kickl, der einer jubelnden Menschenmenge zuwinkt. Darunter prangt der Satz „Ein Volk. Ein Kanzler“, der starke Assoziationen zu autoritären Ideologien wecken kann.
Die Provokationen auf den Plakaten
Ein besonders markantes Plakat der Neos trägt den Slogan „Arbeit macht reich … an Erfahrung“, was in der Kombination mit den anderen Plakaten eine kritische Diskussion über die politischen Strategien der genannten Parteien anstoßen könnte. Die Wahl der Slogans ist nicht zufällig gewählt und verstärkt die beabsichtigte Verbindung zu extremistischen Ideologien.
Diese Art von öffentlicher Kommunikation, die durch irreführende Werbung und gezielte Propaganda gekennzeichnet ist, hat weitreichende Implikationen für den politischen Diskurs in Österreich. Insbesondere in einem Land, das historisch sensibel auf seine Vergangenheit reagiert, wird das Aufkommen solcher Plakate mit großer Besorgnis betrachtet.
Bereits in der Vergangenheit hat es immer wieder Versuche gegeben, politische Gegner durch das Spiel mit Symbolik und Geschichte zu diskreditieren. In diesem Kontext zeigt sich, wie wichtig klare Informationen sind, um Wähler davor zu bewahren, in eine Falle der Irreführung zu tappen. Die Verbindung zu extremistischen Bewegungen ist nicht nur ein Schlag gegen die betreffenden Parteien, sondern wirft auch Fragen zur allgemeinen politischen Kultur auf.
Die Behörden in Graz stehen nun unter Druck, diesen Vorfall zu untersuchen und dafür zu sorgen, dass die Verantwortung für diese Täuschung festgestellt wird. Solche Aktionen könnten dazu führen, dass das Vertrauen der Bürger in die politischen Institutionen weiter erschüttert wird. In einer Zeit, in der die politische Landschaft ohnehin voller Spannungen und Konflikte ist, könnte dieser Vorfall den gesellschaftlichen Zusammenhalt zusätzlich belasten.