Im Rahmen des jährlichen Equal Pay Days wird erneut auf die anhaltende Diskrepanz zwischen den Gehältern von Männern und Frauen aufmerksam gemacht. In der Steiermark haben Frauen in diesem Jahr statistisch gesehen seit dem 25. Oktober kostenlos gearbeitet, während dies in Kärnten ab dem 30. Oktober der Fall ist. Um auf die tief verwurzelten Ungerechtigkeiten in unserem patriarchalen System hinzuweisen, fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di – im Landesbezirk Niedersachsen-Bremen, den Weltfrauentag am 8. März zu einem gesetzlichen Feiertag zu erklären.
Friederike Wolf, die Landesbezirksfrauensekretärin von ver.di, erklärte, dass die Organisation aktuell Unterschriften sammelt, um diese Forderung zu untermauern. Das Ziel sind mindestens 5000 Unterschriften, wobei eine höhere Zahl mehr Gewicht verleiht. Sollten sie genügend Unterstützung erhalten, wird sich der Petitionsausschuss des Landtags mit dieser wichtigen Angelegenheit beschäftigen müssen.
Beispiele aus Deutschland und darüber hinaus
In Deutschland haben der Weltfrauentag bereits gesetzlichen Feiertagsstatus in den Bundesländern Berlin (2019) und Mecklenburg-Vorpommern (2023) erreicht. Dieses Beispiel zeigt, dass ein zunehmendes Bewusstsein für die Gleichberechtigung der Geschlechter in unserer Gesellschaft für eine Veränderung sorgt.
Es ist bemerkenswert, dass in Österreich der Weltfrauentag nicht als Feiertag anerkannt ist. Sofia Surma und Sophie Tschannett haben eine Petition namens „#keineBlumen: Weltfrauentag – frei für alle“ ins Leben gerufen, um diese Situation zu ändern. Sie betonen, dass es nicht nur um einen freien Tag allein für Frauen geht, sondern um ein Zeichen des Dankes und des Gedenkens an die kontinuierlichen Kämpfe um Gleichberechtigung. Bisher haben über 11.000 Menschen ihre Unterstützung bekundet, wobei das Ziel 15.000 Unterschriften beträgt. Auch wenn diese Initiative keine unmittelbaren rechtlichen Konsequenzen haben könnte, könnte die große Anzahl an Unterstützern das Thema in die öffentliche Debatte rücken.
In Europa haben neben einigen Teilen Deutschlands nur wenige Länder, wie die Ukraine und einige Staaten in der ehemaligen Sowjetunion, den Weltfrauentag als gesetzlichen Feiertag anerkannt. Weltweit sind gerade einmal 26 Länder diesem Beispiel gefolgt, was die Notwendigkeit von Veränderungen in vielen Regionen unterstreicht. Die Problematik der Gehaltsunterschiede und der Arbeitsbedingungen für Frauen bleibt also ein drängendes Thema, dessen öffentliche Diskussion unabdingbar bleibt.
Eine größere Unterstützung für die Einführung des Weltfrauentags als gesetzlichen Feiertag könnte endlich eine bedeutende gesellschaftliche Veränderung herbeiführen. Die jeweiligen Initiativen und die damit verbundenen Petitionen zeigen, dass es ein wachsendes Bewusstsein und Verlangen nach Gleichheit in der Bevölkerung gibt. Eine tiefere Analyse zu diesem Thema liefert der Bericht auf www.kleinezeitung.at.