Der Wahltag ist für viele Spitzenkandidatinnen und -kandidaten ein großer Moment, der oft mit gemischten Gefühlen und viel Vorbereitung verbunden ist. In diesem Jahr scheinen die führenden Politiker jedoch eine entspannte Herangehensweise zu wählen, um den Stress des Wahlkampfs hinter sich zu lassen. Die meisten von ihnen verbringen den Vormittag nach der Stimmabgabe lieber in familiärer Umgebung, und treffen sich dann am Nachmittag im Parlament, wo das Medienzentrum eingerichtet ist, um die Ergebnisse zu verfolgen.
Der Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat angekündigt, um 11:30 Uhr seine Stimme im Wahllokal an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien-Landstraße abzugeben. Kurz bevor er wählen geht, wird auch der Bundeskanzler Karl Nehammer um 10 Uhr in Wien-Hietzing sein Kreuz setzen. Diese Momente sind für die Kandidaten nicht nur wichtig, um ihre Stimme abzugeben, sondern auch Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen, bevor der Wahlabend mit Feiern und Anspannung beginnt.
Regionale Aktivitäten der Spitzenkandidaten
Der SPÖ-Chef Andreas Babler wird seinen Tag zunächst als Bürgermeister gestalten. Er plant, Wahllokale in Traiskirchen zu besuchen und den Wahlbeisitzenden zu danken. Um 11 Uhr wird auch er wählen und danach im Gasthaus mit seiner Familie essen. Ein Hundespaziergang und ein Besuch bei seinen Eltern stehen ebenfalls auf seinem Programm, bevor er zur Wahlparty im Volkskundemuseum zieht.
Werner Kogler von den Grünen beginnt den Sonntag mit einem Familienfrühstück in Graz. Nach seiner Stimmabgabe in der steirischen Hauptstadt hat er noch einen Spaziergang im Grünen eingeplant, bevor er sich nach Wien begibt, wo die Grüne Wahlfeier im Metropol stattfinden wird. Auch die NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger wird den Vormittag mit ihrer Familie verbringen und wählt ebenfalls um 11 Uhr in Wien-Alsergrund. Ihre Feier am Abend findet im Museum für angewandte Kunst (MAK) statt.
Die Freiheitlichen setzen auf eine persönliche Note, da FPÖ-Chef Herbert Kickl plant, den Wahltag mit einem Spaziergang und einem Mittagessen im Familienkreis zu beginnen. Der genaue Zeitpunkt seiner Stimmabgabe in Purkersdorf ist jedoch noch offen. Am Nachmittag beobachtet er dann die ersten Hochrechnungen mit seinem Team im Büro in Wien.
Weniger formelle Ansätze
Unter den kleineren Parteien ist Dominik Wlazny von der Bierpartei eher entspannt und plant, nach seiner Stimmabgabe gegen 10 Uhr in Simmering einfach nichts zu tun, bis die Wahlparty beginnt. Im Gegensatz dazu bereitet sich der KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger auf einen aktiveren Tag vor. Er wählt bereits um 8:30 Uhr und verbringt die Zeit bis zur Wahlfeier der Kommunisten, die am Badeschiff im Donaukanal stattfindet, in der kostenlosen Küche der Kommunisten.
Madeleine Petrovic von der Gleichstellungsliste gibt ebenfalls um 11 Uhr ihre Stimme ab und plant danach, in das Wiener Tierschutzhaus zu gehen. Ihr Wahlabend findet wie bei anderen Parteien im Parteilokal in Wien-Alsergrund statt. Fayad Mulla von der Partei Wandel, die als Liste „KEINE“ auf dem Stimmzettel erscheint, wird um 10 Uhr in Wien wählen und anschließend den Nachmittag mit seinem Team im Büro verbringen.