
Ein überraschender Vorfall hat in der Nacht auf Mittwoch die Aufmerksamkeit der Grazer Polizei auf sich gezogen. Unbekannte versuchten, vor dem Haupteingang des Grazer Rathauses eine Mauer zu errichten. Schätzungen zufolge handelte es sich um eine Gruppe von 20 bis 30 Personen, die beim Bau von einem Reinigungsteam der Holding Graz beobachtet wurden. Dieses Eingreifen führte dazu, dass die Bauarbeiter flüchteten und ihre Konstruktion unvollendet zurückließen.
„Ja, kurz nach drei Uhr in der Früh wurde die Polizei alarmiert“, sagte Polizei-Sprecher Markus Lamb. Die halbfertige Mauer war bereits zwei Meter breit und bis zu 1,80 Meter hoch und bestand aus echten Ziegelsteinen, die als Schalsteine bekannt sind – solche, die im Baumarkt erhältlich sind. Die Polizei steht nun vor mehreren Fragen: Was war das Motiv dieser nächtlichen Aktion?
Motive und Hintergründe
Das Motiv für den Mauerbau bleibt bislang rätselhaft. Ein Zusammenhang mit der bevorstehenden Landtagswahl wird als unwahrscheinlich angesehen. Die Frage, warum jemand das Rathaus einmauern wollen würde, ist bis jetzt unbeantwortet. Weder ein Bekennerschreiben wurde vor Ort zurückgelassen, noch ist eines an das Rathaus oder an das Büro von Bürgermeisterin Elke Kahr gesendet worden. Die Gerüchteküche brodelt: Einige spekulieren, dass Fußballfans ein Zeichen in der kontroversen Stadiondebatte setzen wollten, während andere an einen möglichen Protest der Kunstszene gegen ein drohendes Sparpaket denken.
Die Stadt Graz plant, Aufnahmen von Überwachungskameras auszuwerten, um den Vorfall genauer zu untersuchen. „Die werden wir der Polizei übermitteln“, kündigte Gilbert Sandner, der Sicherheitsmanager der Stadt, an. Dank der Initiative der Freiwilligen Feuerwehr konnte die Mauer noch am frühen Morgen beseitigt werden, bevor ernsthafte Schäden entstanden.
Im Moment kümmert sich die Polizei um die präzisen Ermittlungen. Es bleibt abzuwarten, wie diese unerwartete Aktion strafrechtlich bewertet wird. Der Vorfall wirft Fragen zu Sicherheit und zum öffentlichen Raum in Graz auf und beschäftigt die Verantwortlichen in der Stadt, während sie weitere Informationen sammeln und die Hintergründe der nächtlichen Mauerbauversuche ergründen.
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