Am Dietrichsteinplatz in Graz sind die Abrissbagger angerollt. Dies kündigt das Ende eines weiteren historischen Gebäudes an, und damit setzt sich eine besorgniserregende Entwicklung in der Stadt fort. In den letzten Jahren wurden bereits mehrere Nachbarhäuser abgerissen, was nun erneut für Unmut in der Bevölkerung sorgt. Altstadtschützer, angeführt von Peter Laukhardt von der Soko Altstadt, äußern sich besorgt und bezeichnen die Situation als „Skandal“. Sie warnen vor der schrittweisen Zerstörung des städtischen Erbes, das durch diese Abrisse bedroht ist.
Die Entscheidung, das Gebäude abzureißen, wurde von der Altstadtkommission (ASVK) getroffen, die es als „nicht schutzwürdig“ einstufte. Diese Bewertung stößt auf scharfe Kritik von Denkmalschützern, die die Bedeutung des historischen Gebäudes für das Stadtbild betonen. Insbesondere die Nähe zu als schützenswert geltenden Bauten in Richtung Münzgrabenstraße verstärkt die Bedenken der Kritiker.
Neubaupläne und künftige Veränderungen
Parallel zu den Abrissmaßnahmen gibt es bereits konkrete Pläne für den Neubau auf den frei werdenden Flächen. Vorgesehen sind neue Gebäude mit drei bis fünf Stockwerken, die in Verbindung mit der neuen Feuerwache Ost im Hinterhof stehen sollen. Um die Erreichbarkeit zu verbessern, ist ebenfalls eine Verbreiterung der Zufahrt geplant. Diese Entwicklungen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf das Stadtbild haben.
An der Ecke Schörgelgasse 8/Kopernikusgasse soll zudem eine sechsgeschossige Wohnanlage entstehen, die die bestehende Architektur der Umgebung weiter verändern wird. Zwar bringen Neubauten wirtschaftliche Vorteile mit sich, doch die zunehmende Kritik an der Zerschlagung historischer Strukturen bleibt unüberhörbar. Der anhaltende Konflikt zwischen Denkmalschutz und urbaner Entwicklung scheint in Graz ein zentrales Thema zu werden. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.5min.at.