In der heutigen Zeit, in der Smartphones weit verbreitet sind, tritt ein weit verbreitetes Phänomen auf: Konzertbesucher sind oft mehr damit beschäftigt, ihre Erlebnisse mit ihren Geräten festzuhalten, als das Geschehen live zu genießen. Dies führt dazu, dass sie die Künstler hinter den Bildschirmen wahrnehmen und nicht in voller Pracht erleben.
Der legendäre Musiker und Nobelpreisträger Bob Dylan hat am vergangenen Wochenende in Düsseldorf ein Zeichen gesetzt. Er tritt als Vorreiter auf und sorgt dafür, dass während seiner Konzerte keine Smartphones zum Einsatz kommen. So wurde das Konzert zu einer „No Cell Phones Allowed Show“ erklärt, was für viele Ticketkäufer eine klare Ansage war. Wer gegen diese Regel verstößt, muss mit dem sofortigen Verweis aus der Halle rechnen. Diese strikte Regelung soll dazu beitragen, dass die Atmosphäre im Konzertsaal nicht durch das ständige Glühen der Smartphone-Bildschirme gestört wird.
Reaktionen von anderen Künstlern
Bob Dylan ist nicht der erste Künstler, der sich über die Störung des Smartphone-Gebrauchs während Konzerte äußert. Auch Größen wie Adele und Elton John sehen sich in ihrer Performance beeinträchtigt. Elton John äußerte vor Jahren bereits seinen Unmut: „Was soll der Quatsch mit den Handyfotos? Was sind das für Menschen, die mit iPads in Konzerte kommen und dann alles filmen?“
Noch kritischer wird die Thematik von der Band AnnenMayKantereit aufgegriffen. Sie beschreiben das unangenehme Gefühl, während eines emotionalen Liedes, umgeben von Handyfilmern zu sein. Gitarrist Christopher Annen betont, dass die Interaktion zwischen Künstler und Publikum leidet, wenn jeder mit einem Smartphone beschäftigt ist. Ein Konzert lebt von der Energie und der Verbindung zwischen den Menschen im Raum, etwas, das durch die Smartphones leicht verloren geht.
Der Gedanke, dass Musik eine persönliche und gemeinschaftliche Erfahrung sein sollte, wird auch durch die Reaktionen anderer Künstler unterstrichen. Coldplay forderte einst ihr Publikum in München auf, die elektronischen Geräte während eines besonderen Moments wegzulegen und einfach den Augenblick zu genießen. Die ironische Situation, dass die Zuschauer dennoch mit ihren Kameras unterwegs waren, beweist die Herausforderung, mit der Künstler heutzutage konfrontiert sind.
Mit Bob Dylans striktem Ansatz wird erneut eine wichtige Diskussion über den Einfluss von Technologie auf Live-Events angestoßen. Es bleibt abzuwarten, ob andere Künstler diesem Beispiel folgen werden und dabei die Bedeutung eines ungestörten Konzerterlebnisses im Auge behalten.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.kleinezeitung.at.