Am Donnerstag beginnt für den SK Sturm Graz ein aufregendes Kapitel in der Vereinsgeschichte: die Champions-League-Saison. Die erste Hürde führt das Team an die Westküste Frankreichs, wo sie auf Stade Brest treffen, den Ligadritten der vergangenen Ligue-1-Saison. Trotz des unauffälligen Namens sind die Grazer jedoch gewarnt, denn der Gegner hat sich in der letzten Saison als ernstzunehmender Herausforderer präsentiert.
In der Bretagne wird die Partie ausgetragen, und obwohl Stade Brest nicht gerade ein bekannter Name im europäischen Fußball ist, zählt der Trainer von Sturm Graz, Christian Ilzer, die Qualität der französischen Mannschaft an. „Brest war in der Liga vor Lille, die haben richtig Qualität“, so Ilzer. Trotz Champions-League-Debüts haben die Franzosen keinen umkämpften Transfermarkt genutzt, sondern setzen auf Leihspieler aus namhaften Klubs wie Dortmund, Mainz und Bournemouth. Diese Leihgeschäfte sind ein Hinweis auf eine Strategie, die auf Talente setzt, anstatt teure Neuzugänge zu verpflichten.
Der Altersfaktor und die Marktwerte
Ein interessanter Aspekt in diesem geistigen Duell ist der Altersunterschied der beiden Kader. Sturm Graz hat im Schnitt einen jüngeren Kader, was einen Vorteil in der Spieleenergie darstellen könnte. Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren stehen die Grazer für frischen Wind, während die Franzosen mit einem Altersschnitt von 26,2 Jahren aufblühen. In Sachen Marktwert zeigt sich ein gewaltiger Unterschied: Stade Brest hat fast doppelt so viel Wert, mit 123 Millionen Euro im Vergleich zu Sturms 67,9 Millionen Euro. Beide Teams gehören jedoch zu den weniger finanziell ausgestatteten Vertretern der Königsklasse, was die Herausforderung für die Grazer dennoch erhöht.
Stade Brest hat in der vergangenen Saison mit einer bemerkenswerten Leistung überrascht. Der Verein, der seit 1991 Insolvenz angemeldet hatte, schaffte es in die oberste Liga und konnte sich nun im dritten Platz für die Champions League qualifizieren. Die Stimmung im Land wird beim ersten Spiel in der Champions League wohl euphorisch sein, und die Grazer stellen sich auf eine intensive Atmosphäre ein. Der Klang der Champions-League-Hymne wird sicherlich ein aufregender Moment für beide Mannschaften sein.
Spielort und Erwartungen
Ein kurioses Detail am Rande: Das Spiel findet nicht in Brest selbst statt. Aufgrund von Kapazitätsproblemen im Heimstadion werden die Teams im 113 Kilometer entfernten Guingamp antreten. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Klubs in den höchsten europäischen Ligen stellen müssen. Das Ziel für Sturm Graz ist klar: Unbedingt mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen, um die Chancen auf ein Überstehen der Gruppenphase zu wahren. Laut Prognosen könnte man mehr als sieben Punkte benötigen, um sich überhaupt in die Playoffs zu qualifizieren, was die Bedeutung dieses Auftaktspiels umso höher macht.
Der Ankick ist auf 21 Uhr angesetzt, und die Augen der Fußballwelt werden auf dieses Duell gerichtet sein. Die Grazer hoffen, mit einem solidem Ergebnis in die Champions-League-Geschichte einzutreten und dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, in dieser historischen Saison nach Höherem zu streben.