Im Freilichtmuseum Stübing wird zurzeit fleißig an einer neuen Dokumentation gearbeitet, die unter dem Titel „Die Partisanen der Eisenstraße“ bekannt werden soll. Diese spannende Produktion hebt die Geschichte der Österreichischen Freiheitsfront Leoben-Donawitz hervor, die während der Zeit des Nationalsozialismus eine entscheidende Rolle im Widerstand spielte. Die TV-Dokumentation soll im Frühjahr 2025 ausgestrahlt werden und bietet eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit einer der tragendsten Bewegungen gegen die Nazi-Herrschaft in Österreich.
Die Region um Leoben und den Erzberg ist nicht nur für ihre industrielle Bedeutung berühmt, sondern auch als Ort des Widerstands. Unter der Regie von Fritz Aigner und produziert von Ulrike Berger von Mokino Filmproduktion, erzählt der Film von mutigen Persönlichkeiten, die alles riskierten, um für Frieden und Demokratie zu kämpfen. Dabei stehen die Geschichten von Sepp Filz und Max Muchitsch im Mittelpunkt, die zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern zählten.
Eindrucksvolle Erzählungen und dramatische Schicksale
Die Dokumentation beleuchtet nicht nur die waghalsigen Sabotageakte gegen die Kriegswirtschaft in Leoben, sondern auch die Schicksale von Frauen, die eine wesentliche Rolle im Widerstand spielten, wie Mathilde Auferbauer und Christine Berger. Beide Frauen wurden für ihre Unterstützung der Partisanen ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert, was die dramatischen Konsequenzen des Widerstands verdeutlicht.
Ein besonders eindrucksvolles Element des Films sind die nachgestellten Spielszenen, die die Gründung der Österreichischen Freiheitsfront im Jahr 1943 zeigen. Einige dieser wichtigen Szenen wurden im Freilichtmuseum Stübing gefilmt, wobei die historische Flaschenschenke der Elisabeth Edlinger als Schauplatz der Gründungskonferenz diente. Edlinger, die von Katharina Brunner dargestellt wird, bot während des Krieges den Partisanen einen sicheren Rückzugsort. Dort wurde der Beschluss gefasst, im Frühjahr 1944 den bewaffneten Kampf gegen das NS-Regime zu beginnen.
Die Erzählungen der Zeitzeugen und Nachkommen der Widerstandskämpfer tragen zum emotionalen Gehalt der Dokumentation bei. So berichten Peter Filz, der Sohn von Sepp Filz, und Christine Machold, die Tochter von Christine Berger, von den Auswirkungen des Widerstands auf ihre Familien, was dem Publikum einen tiefen Einblick in die persönlichen Tragödien und Heldentaten dieser Zeit vermittelt. Besonders dramatisch ist das Schicksal von Elisabeth Edlinger: Sie wurde wegen ihrer Unterstützung für die Partisanen verhaftet und in das KZ Ravensbrück geschickt, während ihr Ehemann Klemens 1944 im KZ Gusen ums Leben kam.
Diese Dokumentation ist nicht nur ein filmisches Denkmal für die Partisanen der Eisenstraße, sondern auch ein wichtiges Stück Geschichte, das die tapferen Menschen, die für ihre Ideale kämpften, lebendig hält. Man darf gespannt sein, welche weiteren aufschlussreichen Informationen und bewegenden Geschichten im kommenden Jahr zu sehen sein werden, wenn die Dokumentation im ORF III ausgestrahlt wird.
Für Interessierte, die mehr über das Thema erfahren möchten, können Details im Artikel von www.meinbezirk.at nachgelesen werden.