In einer ruhigen Atmosphäre, durchdrungen von dem charakteristischen Duft von Desinfektionsmittel und Gummibärchen, empfängt Margarethe Gmoser die Besucher auf der Palliativstation. „Willkommen auf der Station des Lebens“, ruft sie fröhlich, während sie ihre blauen Latexhandschuhe abstreift. Hier, trotz des ernsten Themas, das mit der Palliativmedizin verbunden ist, bleibt der Raum lebendig und einladend.
Die Station trägt den Slogan „das Leben einen Platz geben“ und wurde vollkommen neu gestaltet, um eine positive Umgebung zu bieten. Helle Farben und großflächige Naturbilder an den Wänden sollen den Patienten ein wenig Freude und Abwechslung bringen. „Hier darf auch genascht werden. Denn das Leben bleibt bunt, auch wenn wir auf der Palliativstation sind“, erklärt Gmoser, die aus der Oststeiermark stammt.
Ein Ort der Lebensqualität
Die Palliativstation ist mehr als nur ein medizinischer Ort – sie soll ein Lebensraum sein, in dem Patienten und Angehörige Unterstützung finden können. Das Personal setzt alles daran, eine warme Atmosphäre zu schaffen. „Wir sind keine Station des Sterbens. Bei uns erfährt das Leben neuen Wert“, betont Gmoser und verdeutlicht damit die Philosophie der Einrichtung.
Die Möglichkeit, kleinen Freuden nachzugehen, wie Naschereien oder das Erleben von Kunst und Natur, wird als wichtig erachtet, um den Patienten ein Gefühl von Normalität und Lebensfreude zu vermitteln. Diese Kombination aus medizinischer Betreuung und einem ansprechenden Lebensumfeld zeigt, wie modern und patientenorientiert Palliativmedizin heute umgesetzt wird.
Es sind nicht nur die Räume, die neu gestaltet wurden; auch das Konzept der Lebensqualität steht im Mittelpunkt der Arbeit. „Wir möchten, dass die Zeit, die unsere Patienten hier verbringen, so lebenswert wie möglich ist“, erläutert Gmoser, während sie die geräumigen, einladenden Patientenzimmer zeigt. Die Einrichtung zeigt, dass es auch in schwierigen Zeiten einen Platz für Lebensfreude und Mut gibt.
In der heutigen Zeit gewinnt eine solche Herangehensweise zunehmend an Bedeutung, denn immer mehr Menschen erkennen, dass medizinische Versorgung nicht nur aus Therapie und Behandlung besteht. Es geht darum, Menschen ein würdevolles und erfülltes Leben zu ermöglichen, auch wenn die Umstände herausfordernd sind. „Das Leben sollte nicht nur existiert, sondern erlebt werden“, fasst Gmoser die Philosophie der Palliativstation eindrucksvoll zusammen.
Die Arbeit der Palliativstation und die damit verbundene Sichtweise auf die Lebensqualität tragen dazu bei, das Verständnis für Palliativmedizin zu erweitern. Patienten sind hier nicht nur Nummern oder Diagnosen, sondern individuelle Menschen mit Bedürfnissen und Wünschen. In dieser Atmosphäre zeigt sich, dass es auch in den dunkelsten Zeiten Möglichkeiten gibt, das Licht zu finden.
Für weitere Informationen über die Palliativstation und deren Angebote, besuchen Sie www.kleinezeitung.at.