In der Steiermark nimmt die Zahl der illegalen Stalleinbrüche zu, und besonders junge Landwirte sind von diesem Trend betroffen. Die Berichte über solche Vorfälle haben sich seit Jahresbeginn gehäuft, was zu einem besorgniserregenden Gefühl der Unsicherheit unter den Betroffenen geführt hat. Diese jungen Bauern und Bäuerinnen haben nun die Initiative „Stoppt Stalleinbrüche“ ins Leben gerufen, um ein Umdenken in der Gesetzgebung zu fordern und eine Anpassung des Strafgesetzes herbeizuführen.
Immer wieder werden Ställe durch gewaltsame Einbrüche zur Zielscheibe, wobei besonders die Betriebe von Jungbauern im Fokus stehen. Berichten zufolge reagieren diese Aktivisten mit drastischen Methoden wie vermummten Einbrüchen oder dem Anbringen versteckter Kameras, um vermeintliche Missstände zu dokumentieren. Ein erschreckender Vorfall, der im März stattfand, brachte das Maß an Brutalität auf die Spitze: Dabei wurden die Lüftungen eines Schweinstalls blockiert, was zur qualvollen Erstickung von 60 Tieren führte. Dies hat nicht nur die Öffentlichkeit aufgeschreckt, sondern auch die Landwirte in eine alarmierende Lage versetzt.
Forderung nach Gesetzesänderungen
Bernd Brodtrager, der Obmann der Steirischen Jungbauern, äußerte sich besorgt über die aktuelle Situation. „Aktivisten sind gut geschult und wissen, wie sie sich der Strafe entziehen können“, sagt er. Ein zentrales Problem ist, dass Stalleinbrüche in Österreich nicht klar dem Tatbestand des Hausfriedensbruchs zugeordnet werden können. Die Jungbauern fordern vehement eine Gesetzesänderung, um diese illegale Praxis unter Strafe zu stellen. Diese Unsicherheiten und Ängste haben direkte Auswirkungen auf die Familien, die in der Landwirtschaft tätig sind, viele Landwirte stellen sich die Frage, ob sie unter diesen Bedingungen weiterhin ihrem Beruf nachgehen können.
Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, haben die Jungbauern Unterstützung von verschiedenen Organisationen, darunter die Landwirtschaftskammer sowie Erzeugergemeinschaften wie Styriabird und Rind, erhalten. Landwirtschaftskammer Präsident Franz Titschenbacher bemerkt, wie wichtig dieser Vorstoß für die gesamte Bauernschaft ist. Auch Kurt Tauschmann, Obmann von Styriabird, zieht Parallelen zu einem Einbruch im eigenen Zuhause: „Niemand möchte, dass Fremde in der Nacht ins Wohnzimmer einbrechen – für uns ist es nicht anders mit den Schweineställen.“ Matthias Bischof von der Erzeugergemeinschaft Rind Steiermark betont die Bedeutung von Planungssicherheit und Unterstützung für die Jugend in der Rinderzucht.
Dieser Anstieg der Stalleinbrüche und die daraus resultierenden Forderungen nach gesetzlichen Änderungen stellen heraus, wie sich die Eindringlinge nicht nur in die Ställe, sondern auch in das Leben und die Zukunft der Jungbauern einschleichen. Die Bewegung „Stoppt Stalleinbrüche“ könnte somit ein entscheidender Schritt in Richtung eines besseren Schutzes für die Landwirte und ihrer Werte sein.