In Gratwein-Straßengel wird die Diskrepanz zwischen der Politik und der Jugend zunehmend spürbar. Die jüngeren Generationen zeigen sich oft desinteressiert an politischen Angelegenheiten und hegen ein tiefes Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen. Bei einer kürzlich durchgeführten Podiumsdiskussion wurde dieser Missstand thematisiert, was die Jugend und ihre Sichtweise auf die gegenwärtigen politischen Strömungen in den Mittelpunkt rückte.
Dabei standen die Erkenntnisse der Diplomarbeit von Laura Hiebler und Laura Koren im Vordergrund, die unter dem Titel „Von Zuschauer:innen zu Gestalter:innen“ verfasst wurde. Die Schülerinnen der HLW Schrödinger zeigten in ihrer Arbeit nicht nur großes Engagement, sondern auch die Fähigkeit, kritische Fragen zu stellen. Warum fühlen sich Jugendliche oft nicht gehört? Welche Schritte sind nötig, um politisches Interesse zu wecken?
Präsentation der Ergebnisse
“Die allgemeine Unzufriedenheit mit Fake, Korruption und Skandalen in der Politik trägt dazu bei, dass junge Menschen eher den Kopf in den Sand stecken, anstatt aktiv am gesellschaftlichen Geschehen teilzuhaben,” erklärte eine der jungen Diplomandinnen während der Diskussion. Diese Worte spiegelt das Gefühl vieler Gleichaltriger wider, die sich oft von der Politik nicht ausreichend vertreten fühlen. Die Podiumsdiskussion, die in Anwesenheit verschiedener politischer Vertreter stattfand, richtete sich gezielt an dieses junge Publikum
Die Diskussionsrunde umfasste unter anderem auch lokale Politiker wie Stephan Scheifinger von der SPÖ, der nicht nur als Betreuer der Diplomarbeit fungierte, sondern auch als aktiver Teilnehmer an den kommenden Nationalratswahlen. Für die FPÖ war Stefan Hermann anwesend, während die ÖVP durch Art Julius Aurel vertreten war. Zusätzlich sprachen Anna Binder von den Grünen, Lukas Hosemann von den Neos und die KPÖ-Repräsentantin Alisa Vengerova. Diese Vielfalt spiegelte die unterschiedlichen politischen Ansichten wider und schuf eine Plattform für einen offenen Dialog.
Das Publikum
Unter den Zuschauern befanden sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler der HLW Schrödinger sowie Mitglieder des ClickIn Jugendzentrums, die sich aktiv an den Diskussionen beteiligten. Auch politische Größen wie Bürgermeisterin Doris Dirnberger und ihr Vorgänger Harald Mulle ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, den jungen Stimmen zuzuhören. SP-Regionalgeschäftsführer Gerald Murlasits nahm ebenfalls teil, was zeigt, dass die Politik bereit ist, junge Menschen in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Die Podiumsdiskussion stellte somit einen wertvollen Beitrag zu den Bemühungen dar, die politische Partizipation unter Jugendlichen zu fördern. Durch die aktive Einbeziehung der jungen Generation in politische Diskussionen können möglicherweise neue Wege gefunden werden, um Anreize zur Teilhabe zu schaffen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln.