Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Komfort von Essenslieferungen. Doch während das Essen heiß und frisch ankommt, hinterlässt der Prozess oft eine Menge Müll. In Graz ist die Menge an Einwegverpackungen alarmierend hoch, mit Schätzungen von etwa 15 Millionen pro Jahr. Viele Anbieter setzen inzwischen auf nachhaltigere Lösungen, um den Verpackungsmüll zu reduzieren.
Ein besonders innovativer Anbieter ist Velofood, der ausschließlich biologisch abbaubare Verpackungen verwendet. Josh Follak, der stellvertretende Geschäftsführer, hat betont, wie wichtig nachhaltige Verpackungen für das Unternehmen sind und dass sie von Anfang an darauf geachtet haben. Auch andere Lieferdienste wie Foodora und Lieferando nehmen Recycling ernst und haben Einwegplastik aus ihrem Sortiment gestrichen. Dies zeigt einen klaren Trend in Richtung umweltfreundlicher Verpackungen, der immer stärker zu beobachten ist.
Der Weg zu Mehrwegverpackungen
In vielen europäischen Ländern sind Mehrwegverpackungen bereits Standard, in Österreich hingegen sind solche Systeme noch nicht weit verbreitet. Three Anbieter in Graz haben jedoch das System von Vytal integriert, das Mehrwegbehälter bereitstellt. Diese Behälter können für Take-away-Bestellungen genutzt werden und sollen die Menge an Einwegverpackungen erheblich reduzieren.
Mit den Mehrwegbehältern von Vytal – einer Firma, die 2019 gegründet wurde – können Kunden ihre Lebensmittel nachhaltig genießen. Bislang nutzen lediglich einige Partnerrestaurants in Graz das System, was bedeutet, dass die Abdeckung noch begrenzt ist. Kunden können über eine spezielle App einen Code anfordern, um den Behälter zu buchen und den QR-Code im Restaurant zum Einchecken zu nutzen.
Bei Velofood sind die Arbeitsabläufe bereits etwas einfacher: Hier bestellen Kunden bei etwa 20 Partnerrestaurants in wiederverwendbaren Boxen von “BackCupFOOD”. Das Essen kommt in zwei verschiedenen Größen, die Platz für Saucen und Beilagen bieten. Um die Behälter zurückzugeben, können diese entweder direkt im Restaurant abgegeben oder bei der nächsten Essensbestellung zurückgegeben werden. Erst nach 14 Tagen ohne Rückgabe wird eine Gebühr fällig, wodurch das System für viele Nutzer schmackhaft wird.
Die Stadtverwaltung von Graz unterstützt das neue Mehrwegsystem aktiv, indem sie die ersten 5.000 Rückholungen finanziert hat, um einen Anreiz zum Ausprobieren zu schaffen. Josh Follak ist optimistisch, obwohl er anmerkt, dass der Bestellprozess noch nicht in allen Fällen reibungslos abläuft. In einem Selbsttest, den die Kleine Zeitung durchführte, erlebte der Reporter einige Schwierigkeiten bei den ersten zwei Versuchen, bevor beim dritten alles wie geplant klappte. Dennoch ist auch hier eine positive Entwicklung zu verzeichnen, die sich in Zukunft sicherlich weiter verbessern wird.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in Graz, dass ein Umdenken in Bezug auf den Umgang mit Verpackungen im Gange ist. Der Trend zu mehr ökologischen Lösungen in der Gastronomie ist unübersehbar und wird sich voraussichtlich auch im Rest Österreichs durchsetzen. Mehr Details zur Situation von Mehrwegverpackungen in Graz sind in dem Artikel von Kleine Zeitung nachzulesen.