Graz-Umgebung

Gendern im Fokus: Studie über Sprache und Sichtbarkeit von Frauen

Studie der Uni Graz bringt ans Licht: Gendern fördert die Sichtbarkeit von Frauen im Sprachgebrauch – ein Thema, das Österreichs Politik und Bürger heiß diskutieren!

Das Gendern ist ein Thema, das viele Menschen beschäftigt – sei es beim Abendessen, in der Kneipe oder sogar im Parlament. Die Frage, welche Auswirkungen das Gendern auf die deutsche Sprache hat, beschäftigt nicht nur Linguisten, sondern auch Psychologen. Die Universität Graz hat dazu eine umfassende Studie durchgeführt, um die Rolle des Genderns in der Wahrnehmung von Frauen zu beleuchten und zu klären, ob es einen positiven Einfluss hat.

Die Diskussion über die Sichtbarkeit von Frauen im Sprachgebrauch ist nicht neu. Bereits 2012 wurde in der österreichischen Nationalhymne eine Gleichstellung in der Ansprache eingeführt, doch die Debatte darüber, ob dies notwendig oder sogar störend ist, dauert an. In dieser neuen Studie beschäftigen sich die Forscher mit der Behauptung, dass das Gendern Frauen stärker ins Gedächtnis ruft, wodurch sich eine veränderte Wahrnehmung der Geschlechter ergeben könnte.

Studie an der Universität Graz

Im Rahmen der Untersuchung wurden über 2.500 Teilnehmer befragt. Eine der Kernfragen war: „Nennen Sie drei bekannte Schauspieler.“ Das Ergebnis war, dass im Durchschnitt weniger als ein Frauenname genannt wurde. Für eine ähnliche Frage zu Politikerinnen und Künstlerinnen ist der Anteil weitaus höher – hier wurden bis zu 1,4 weibliche Vertreterinnen genannt. Diese Unterschiede zeigen, dass viele Leute beim generischen Maskulinum oft eher an Männer denken.

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Ein weiterer Aspekt, den die Forscher untersuchten, war die Verwendung von neutralen oder geschlechtergerechten Formen. Bei Formulierungen wie „Personen aus dem Sport“ lagen die Ergebnisse dazwischen, was verdeutlicht, dass es auch bei neutralen Worten schwierig bleibt, Geschlechter gleichwertig zu berücksichtigen.

„Diese Untersuchung bestätigt, dass die Menschen beim sogenannten generischen Maskulinum, das beide Geschlechter einschließen sollte, in erster Linie an Männer denken. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass geschlechterinklusive Sprache Frauen in den Mittelpunkt stellt. Das konnten wir widerlegen,“ erklärten die Studienleiter Hilmar Brohmer und Gabriela Hofer.

Die Forscher haben zusätzlich die politischen Ansichten und die Meinung der Teilnehmer zu geschlechtsspezifischen Berufen in die Analyse einfließen lassen. „Der Einfluss des Genderns blieb über alle Gruppen hinweg stabil“, so Brohmer. Diese neueste Studie war eine Wiederholung einer ähnlichen Untersuchung aus dem Jahr 2001 und zielt auf wissenschaftliche Transparenz. Alle Daten und Materialien werden für Interessierte zugänglich gemacht.

Die Umfrage zeigt deutlich, dass trotz Bedenken, das Gendern könne die Sprache verwässern, es tatsächlich dazu beiträgt, Frauen sichtbarer zu machen. Das Wachstum an Genderbewusstsein in der Gesellschaft lässt sich hier eindrucksvoll festhalten und bringt neue Impulse für die zukünftige sprachliche Entwicklung.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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