
Die Landtagswahl in der Steiermark, die am 24. November stattfand, brachte unerwartete Wendungen im Bezirk Südoststeiermark mit sich. Während die Freiheitspartei (FPÖ) sich den Sieg sicherte, war die Volkspartei (ÖVP) mit einem deutlichen Rückgang der Stimmen konfrontiert. Dies stellt einen erheblichen Schock für die ÖVP dar, die in diesem traditionell türkis gefärbten Gebiet schwer verloren hat. Im Gegensatz dazu feierte die FPÖ einen unerwarteten Triumph.
Die ersten Hochrechnungen sind nun verfügbar und sie zeigen ein klares Bild. In insgesamt 13 Gemeinden führt die FPÖ, während die ÖVP in 11 kommunalen Gebieten die Oberhand behält und die Sozialdemokratische Partei (SPÖ) in nur einer Gemeinde vorne liegt. Nach den endgültigen Auszählungen hat die FPÖ im Bezirk ein Ergebnis von 39,3 Prozent erzielt, gefolgt von der ÖVP, die auf 37,2 Prozent kommt. Die SPÖ bleibt mit lediglich 13,3 Prozent auf dem dritten Platz. Die Neos, Grünen und KPÖ folgen mit Ergebnissen von 3,9, 3,8 und 2,1 Prozent. Dieses deutliche Ergebnis gibt der FPÖ neue Hoffnung auf den Regionvorsitz, während die ÖVP mit dem Verlust kämpfen muss.
Reaktionen der Parteichefs
Die vorläufigen Wahlergebnisse haben auf Seiten der ÖVP für große Enttäuschung gesorgt. Der Bezirkschef Franz Fartek äußerte sich besorgt über die Möglichkeit, den Regionsvorsitz zu verlieren: „So wie es jetzt aussieht, haben wir den Regionsvorsitz nicht mehr in der Hand. Aber man muss sehen, wie es weitergeht.“ Im Unterschied dazu zeigt sich der FPÖ-Bezirkschef Michael Wagner optimistisch und erklärte: „Sollten wir den Regionsvorsitz stellen, kann ich garantieren, dass wir im Interesse der Region arbeiten werden.“
Besonders bemerkenswert sind die engen Ergebnisse in den Stadtgemeinden Feldbach und Fehring. Hier kam die ÖVP nur denkbar knapp zu einem Sieg: In Feldbach erreichte sie 36,8 Prozent, während die FPÖ nur leicht mit 36,6 Prozent hinterherhinkt. In Fehring lag der Unterschied sogar bei nur 0,1 Prozentpunkt, mit 37,2 Prozent für die ÖVP und 37,1 Prozent für die FPÖ. Fartek brachte die Enttäuschung seiner Partei auf den Punkt: „Die Leute haben so entschieden. Aber wir sind noch immer vorne in Feldbach und Fehring. Was weh tut, dass wir in der Südoststeiermark so viel verloren haben. Wir haben die Wahl verloren.“
Die Landtagswahl wurde in einem größeren Kontext betrachtet, da der Wahlkreis Oststeiermark 213.332 wahlberechtigte Stimmbürger zählt, wovon 67.452 in der Südoststeiermark leben. In 104 Wahllokalen hatten diese die Möglichkeit, ihre Stimmen abzugeben. Auf Landesebene werden 48 Mandate vergeben, von denen elf für die Oststeiermark bestimmt sind. Zukünftige Kandidaten und Mandatare hoffen auf einen fixen Platz im neuen Landtag, der spätestens am 18. Dezember konstituiert werden muss.
Vergleich zur Wahl 2019
Im Vergleich zur Landtagswahl 2019 war das Ergebnis der ÖVP im Bezirk Südoststeiermark damals jedoch deutlich besser, denn sie erzielte 49,5 Prozent der Stimmen, während die FPÖ nur bei 20,9 Prozent lag. Auch im gesamten Wahlkreis Oststeiermark war die ÖVP mit 47,2 Prozent führend. Diese dramatischen Veränderungen von 2019 zu 2024 zeigen einen erheblichen Wandel in den Wählerstimmungen und werfen Fragen über zukünftige politische Strategien auf.
Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, da die neu gewählten Mandatare sich positionieren müssen, um ihre politischen Ziele zu verfolgen. Die Spannung in der Politik bleibt spürbar, zumal sich die Dynamik zwischen den Parteien grundlegend ändern könnte, was sowohl auf regionaler als auch auf landesweiter Ebene Auswirkungen haben könnte.
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