In der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel stehen bedeutende wirtschaftliche Umstrukturierungen an. Ähnlich wie in vielen anderen Teilen der Steiermark sieht sich die Gemeinde mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Finanzen für die Zukunft neu zu ordnen. Grund dafür sind gestiegene laufende Ausgaben, die seit einigen Jahren um etwa 15 Prozent zugenommen haben, während die Einnahmen stabil bleiben. Trotz dieser schwierigen Situation bleibt Gratwein-Straßengel jedoch nahezu schuldenfrei und verfolgt das Ziel, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.
Doch wie geht die Gemeinde mit diesen finanziellen Herausforderungen um? Ein wichtiger Aspekt ist die Investitionspolitik. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde verstärkt in die Bildung ihrer jüngsten Bürger investiert. Hierzu zählen beispielsweise der Ausbau von Kindergartenplätzen und Kinderkrippen, gefördert durch finanzielle Mittel von LH-Stv. Anton Lang. So zeigt Gratwein-Straßengel, dass sie zukunftsorientierte Themen aktiv angreift und priorisiert.
Ausgaben nachhaltig optimieren
Um die finanziellen Belastungen der Bewohner im Griff zu behalten, hat die Gemeinde bereits eine vorsorgliche Gebührenpolitik etabliert. Obwohl 2023 die Gebühren für Wasser, Kanal und Müll nicht erhöht wurden, gibt es im Nachtragsvoranschlag für das kommende Jahr eine moderate Anpassung. Aktuell zahlen die Bürger von Gratwein-Straßengel 1,58 Euro pro Kubikmeter Wasser, ein Preis, der im Vergleich zu den rund 2,42 Euro in umliegenden Gemeinden sehr günstig ist.
Die Anpassung der Gebühren wird vom Fachausschuss für Wasserversorgung, Abwasser und Abfall vorbereitet, der dem Gemeinderat bald Empfehlungen vorlegen wird. Diese Entscheidungen sind nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch notwendig, um weiterhin Zugang zu Fördermitteln des Landes Steiermark zu sichern. Durch ein Stufenmodell für die Gebühren ist die Gemeinde bestrebt, ihren Haushalt langfristig zu entlasten und Investitionen in Bildung und Infrastruktur abzusichern.
„Mir ist wichtig, dass Politikerinnen und Politiker vor anstehenden Wahlen das Gleiche sagen, wie nach abgehaltenen Wahlen,“ erklärte Bürgermeisterin Doris Dirnberger. Ihr Ziel ist es, im Einklang mit der Kosten-Leistungs-Rechnung Lösungen für die Bürger zu erarbeiten und dabei die Gemeinde stabil und zukunftsfähig zu halten. Die Aussagen der Bürgermeisterin spiegeln den Anspruch wider, gemeinsam mit den Einwohnern durch herausfordernde Zeiten zu navigieren.
Finanzielle Spielräume erweitern
Der Obmann des Fachausschusses, Josef Harb, hebt hervor, wie wichtig es ist, eine ausgewogene Gebührenstruktur zu wahren. „Nichthandeln“ könnte den Zugang zu wertvollen Förderungen gefährden. Daher sieht der Plan zur stufenweisen Anpassung vor, dass Haushalte nicht mehr als 25 Euro jährlich zusätzlich zahlen müssen. Auch Vizebürgermeisterin Johanna Tentschert verdeutlicht die Notwendigkeit, Einsparungen zu schaffen, um weiterhin wichtige Dienstleistungen anzubieten und gleichzeitig in zukunftsweisende Projekte zu investieren.
Durch die sorgfältige Überprüfung der Ausgaben sollen die finanziellen Spielräume erweitert werden. Tentschert betont, dass eine transparente Kommunikation über Sparmaßnahmen das Vertrauen der Bürger in die Gemeindeverwaltung fördert. „Verantwortungsvolles Haushalten ist ein Zeichen von Weitsicht und Pflichtbewusstsein gegenüber der Gemeinschaft“, ergänzt sie und unterstreicht, dass die Gemeinde mit Bedacht handeln möchte, um die Bedürfnisse ihrer Einwohner zu erfüllen.
Gratwein-Straßengel zeigt damit, dass sie proaktiv an Lösungen arbeitet und sich den finanziellen Herausforderungen stellt. Weitere Details zu den Entwicklungen in der Marktgemeinde sind hier nachzulesen.