Nach mehr als vier Jahren der Unsicherheit und umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen wurde die bekannte Bärenschützklamm am vergangenen Samstag feierlich wiedereröffnet. Dieser Moment war besonders bedeutsam, da die Klamm am 8. Juli 2020 durch einen tragischen Felssturz in die Schlagzeilen geriet, bei dem drei Menschen ihr Leben verloren. Die Sanierungsarbeiten, die nun abgeschlossen sind, haben insgesamt 1,7 Millionen Euro gekostet. Die Sektion Mixnitz des Österreichischen Alpenvereins hat diese Feierlichkeit organisiert und berichtete, dass Wanderer und Wanderinnen ab Sonntag bis Ende Oktober die Möglichkeit haben, auf über 3.000 Trittstufen durch das „Naturjuwel“ zu gleiten.
Die Wiedereröffnung ist eine Rückkehr zur Normalität für die Klamm, die bis zur Katastrophe ungefähr 40.000 Besucher jährlich anlockte. Die Sicherheitsvorkehrungen, die nach dem Steinschlag erforderlich waren, um die Klamm nochmals gefahrlos begehen zu können, umfassten die Installation von Stahlnetzen, die teils bis zu 60 Meter lang und vier Meter hoch sind, sowie die Sanierung und Reparatur von 168 Brücken und Leitern. Zuletzt waren viele der Konstruktionsstücke der Klamm beschädigt und mussten komplett erneuert werden.
Drastische Sicherheitsmaßnahmen nach der Tragödie
Die Tragödie von 2020 führte zu bundesweiten Diskussionen über die Sicherheit in Bergregionen und speziell über die Bärenschützklamm. Bei dem Vorfall stürzten mehrere Felsbrocken auf die Gäste und verursachten mehrere Todesfälle. Der finanzielle Aufwand für die Sicherheitsmaßnahmen stieg von anfänglichen 600.000 Euro auf über 1,7 Millionen Euro, was die Dringlichkeit und das Ausmaß der Sicherheitsvorkehrungen unterstreicht.
Die gesamten Sanierungsarbeiten umschlossen nicht nur die Defensive gegen zukünftige Steinschläge, sondern auch eine grundlegende Umgestaltung der Wanderroute. Ab sofort wird die Klamm als anspruchsvolle Einbahn-Wandertour angeboten, was bedeutet, dass Wanderer nun nur eine Richtung durch die Klamm gehen dürfen, um potenzielle Gefahren zu minimieren. Diese Maßnahme wurde als notwendig erachtet, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Ein besonderer Tag für die Besucher
Zur feierlichen Wiedereröffnung waren zahlreiche Sponsoren und Unterstützer anwesend, die einen wesentlichen Anteil an der Finanzierung der Sanierungsarbeiten leisteten. Unter ihnen waren Spender, die für etwa 200.000 Euro zur Verbesserung der Klamm beigetragen haben. Auch das Land Steiermark und der Österreichische Alpenverein haben substantielle Gelder bereitgestellt. Die Eröffnungsfeier war ein freudiger Anlass für alle Beteiligten, insbesondere für die lokale Gemeinde und die Freunden der Natur.
Am Eröffnungstag durften auch die ersten Wandergruppen, darunter eine Gruppe aus Tschechien, die Klamm durchqueren. Bürgermeisterin Eva Schmidinger betonte die Bedeutung dieses Tages für die Gemeinde Pernegg, während Bergrettungswart Sigi Wenter auf die positiven Veränderungen und die neuen Sicherheitsmaßnahmen hinwies. Die feierliche Atmosphäre wurde jedoch von einer Schweigeminute für die verstorbenen Wanderer überschattet, ein ehrendes Gedenken an jene, die durch die Naturgewalt ums Leben kamen.
Im Rahmen der Wiedereröffnung erläuterte Gerhard Jantscher, Vorstand der Alpenvereinssektion Mixnitz, die Bedeutung der Bärenschützklamm und ihre Historie, die bis in das Jahr 1901 zurückreicht. Er äußerte die Hoffnung, dass die kommenden Jahrzehnte unfallfrei verlaufen mögen. Die Klamm, die sich etwa 1,5 Kilometer erstreckt, gilt nicht nur als beliebtes Ziel für Wanderer, sondern auch als ein Ort der Erholung und der Kraft.
Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl sprach von der Klamm als einem „Kraftort“ und hob den enormen Aufwand hervor, der notwendig war, um die Wanderstrecke wieder zugänglich zu machen. Trotz der Wiedereröffnung wird die Klamm ab dem 1. November für den Winter geschlossen bleiben und soll im Frühjahr 2025 wieder eröffnet werden, um Touristen und Einheimischen die Schönheit der Natur zu präsentieren. Mehr Informationen finden Sie auf www.5min.at.