Am Freitag fand in Hausmannstätten bei Graz eine brisante Übung im Himmelreichtunnel statt, bei der die Einsatzorganisationen und Mitarbeiter der Überwachungszentrale das richtige Vorgehen bei einem Brand simulierten. Die Übung beinhaltete ein Scenario, in dem ein Pkw im Tunnel in Vollbrand stand, und diente dem Zweck, die Reaktionszeit und Kommunikationswege in einer solchen Stresssituation auf den Prüfstand zu stellen.
Im Rahmen des Trainings erfassten die modernen Messsysteme der Tunnellüftung innerhalb von nur einer Minute und sechs Sekunden die entstehende Rauchentwicklung. Diese Informationen wurden umgehend an die Überwachungszentrale Steiermark in Hausmannstätten weitergeleitet, die alles im Blick hat.
Zentrale Überwachung und Koordination
Die Überwachungszentrale ist für das gesamte 5.100 Kilometer lange Landesstraßennetz in der Steiermark zuständig. In diesem Zusammenhang erklärte Gilbert Sandner vom BFV Graz Umgebung: „Wir haben Zugriff auf Tunnelkameras, wir haben Zugriff auf verschiedenste Sensorik und Kontakte in der Tunnelanlage, und wir versuchen, das alles bestmöglich der Feuerwehr vor Ort weiterzugeben, um dadurch den Einsatz sicherer und möglichst effizienter zu gestalten.“ Diese zentrale Koordination stellt sicher, dass im Ernstfall schnell und gezielt reagiert werden kann.
Zusätzlich zur reibungslosen Kommunikation zwischen den Einsatzkräften wurde auch die technische Ausstattung des Tunnels getestet. Besonders das Lüftungssystem konnte während der Übung seine Funktionalität unter Beweis stellen. Johann Rodler von der TU Graz beobachtete, dass „es gab eine stabile Absaugung des Rauchs, und der Bereich vor und hinter dem Brand war rauchfrei“. Dies ist ein entscheidender Faktor, um die Sicherheit der Einsatzkräfte und der im Tunnel befindlichen Personen zu gewährleisten.
Positive Rückmeldungen von Experten
Die Resonanz zu der Übung fiel durchweg positiv aus. Christian Schantl, Leiter des Referats Tunnel im Straßenerhaltungsdienst, bezeichnete den Brandversuch als „definitiv ein Erfolg“ und betonte die Wichtigkeit der technischen und sicherheitstechnischen Funktionalität der Einrichtungen im Tunnel. „Wir haben das ausführlich getestet bzw. zwischenzeitlich grob bewertet, und der Brandversuch war definitiv ein Erfolg für uns“, fügte er hinzu.
Die Sicherheit in Tunneln hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im vergangenen Jahr wurden über 135.000 Meldungen und Ereignisse bearbeitet, die für die Tunnelsicherheit von Relevanz waren. Solche Übungen sind deshalb unerlässlich, um das technische Verständnis zu vertiefen und die Einsatzkräfte optimal auf die Herausforderungen eines Brandes im Tunnel vorzubereiten. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf steiermark.orf.at.