
In der heutigen Gesellschaft wird immer deutlicher, wie bedeutend die Pflege von älteren Menschen ist. Vor allem in der Pflegebranche ist der Bedarf an Fachkräften enorm. Die Kabarettistin Christine Teichmann macht dieses Thema nun zum Inhalt ihres neuen Programms „Unterhaltung – ein Sozialdebattl“. Bei einem frischen Ersteindruck trifft die Künstlerin in ihrem neuen Werk auf eine fiktive Auftraggeberin, die in einem Einstellungsgespräch mit einer aus dem Ausland stammenden Pflegekraft ungeduldig wird. Die Vorstellung zeigt dabei nicht nur eine humorvolle Seite, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Normen und Arbeitsbedingungen.
Teichmann, die im vergangenen Jahr mit dem Dresdner Satirepreis ausgezeichnet wurde, ist bekannt dafür, Missstände in der Gesellschaft aufzuzeigen. In ihrem neuen Stück wird sie zur Stimme für viele, die in der Pflege entweder wenig zu sagen haben oder sich selbst in einer Zwickmühle befinden. Der Begriff „Schwiegertochterschicksal“ beschreibt hierbei die häufige Entscheidung, sich selbst in die Pflege einzubringen oder einen externen Dienstleister zu beauftragen, was oft mit einer Ausbeutung eigener Ressourcen einhergeht. „Es ist eben auch eine Aufgabe von Kabarett, Themen aufzugreifen, die nicht so gern angeschaut werden“, sagt sie.
Über das Programm
„Unterhaltung – ein Sozialdebattl“ wird heute Abend um 20 Uhr in der Brücke Graz aufgeführt, gefolgt von weiteren Auftritten im Marenzikeller Leibnitz. Auch wenn die Darbietung als Kabarett angelegt ist, steht sie in einem ernsten Kontext, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Lachen erlaubt.
Der Aspekt der 24-Stunden-Pflege wird von Teichmann genutzt, um die Probleme hervorzuheben, mit denen viele Angehörige konfrontiert sind. Während sie die Szene humorvoll inszeniert, wird der Zuschauer mit der Tatsache konfrontiert, dass diese Themen oft ungesprochen bleiben. Und genau hier setzt ihre Kunst an: Ein Spiegelbild der Gesellschaft erst durch die Pointe zum Lachen zu bringen und gleichzeitig zur Reflexion über unser Pflege-System zu führen.
Mit dieser Mischung aus Komik und kritischen Untertönen bietet Teichmann eine Plattform, die das Publikum sowohl unterhalten als auch herausfordern soll. Wo sind unsere Werte geblieben? Und wie sieht es mit dem Umgang miteinander aus? Diese Fragestellungen schwingen im Hintergrund mit und laden zum Dialog ein. Mehr Informationen über das Programm von Christine Teichmann sind auf ihrer Website unter chris.teichmann.top zu finden.
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