Das Bad Straßgang ist ein faszinierendes Ziel für Schwimmbegeisterte im Grazer Umland und vereint das Element der Natur mit einem einzigartigen Schwimmerlebnis. An einem sonnigen Tag kann das Freibad bis zu 3.000 Besucherinnen und Besucher anlocken, wodurch es zu einem lebhaften Erholungsort wird. Betriebsleiter Bojan Purgaj, der seit zehn Jahren für das Bad zuständig ist, hebt hervor, dass der Charme des Bades hauptsächlich durch seine naturnahe Gestaltung entsteht. Das Wasser stammt aus der Umgebung und der Boden ist nicht mit Fliesen ausgelegt, sondern besteht aus lokalem Lehm. Purgaj beschreibt es als eine Art Naturbad, das an einen Gletschersee erinnert, wenn auch die Wassertemperatur von angenehmen 26 Grad Celsius weit von den kalten Temperaturen eines echten Gletschersees entfernt ist.
Die Geschichte des Bad Straßgang ist ebenso faszinierend wie sein Konzept. Tatsächlich wurde das Freibad nicht zuletzt durch einen Großbrand im 19. Jahrhundert ins Leben gerufen. Bei diesem verheerenden Ereignis wurde das gesamte Dorf Straßgang stark in Mitleidenschaft gezogen. Um den Wiederaufbau zu ermöglichen, wurden große Mengen Ziegel benötigt, die aus lokalem Lehm gebrannt wurden. Diese Lehmgruben, die nach dem Abbau zurückblieben, füllten sich mit Wasser und entwickelten sich zu einem beliebten Badeteich, aus dem das Naturbad Straßgang hervorging.
Ein internationales Publikum
Das Angebot im Bad Straßgang zieht nicht nur Einheimische an, sondern auch Besucher aus vielen Ländern. Purgaj berichtet, dass viele Gäste aus dem Norden, darunter Deutschland, die Niederlande und Belgien, kommen. Aber auch aus südlicheren Regionen wie Italien und Spanien finden Badegäste ihren Weg hierher. Dies zeigt, wie vielfältig das Publikumsinteresse ist und wie das Freibad eine breite Kundenbasis anspricht, die das Naturbad und die lockere Atmosphäre schätzt.
Im Freibad gibt es zahlreiche sportliche Aktivitäten, die nicht fehlen dürfen. Der Beachvolleyballplatz und die Turngeräte bieten Möglichkeiten für sportliche Betätigung, bevor man ins erfrischende Wasser springt. Ein junger Mann, der die Anlage ausführlich nutzt, beschreibt: „Das ist voll super, da kann man sich gleich hinterher abkühlen“, und springt mit einem Satz ins Wasser, was für die Lebhaftigkeit des Ortes spricht. Darüber hinaus gibt es einen Nichtschwimmerbereich, ideal für Familien mit kleinen Kindern. Das große Becken hat eine maximale Tiefe von fast drei Metern, was ein besonderes Erlebnis für Schwimmer und Nichtschwimmer gleichermaßen bietet.
Die Atmosphäre im Bad Straßgang wird auch von den Mitarbeitern geschätzt. Simon Janser, ein Bademeister, der bereits im dritten Jahr dort tätig ist, berichtet von seinem angenehmen Arbeitsumfeld. „Die Leute sind nett und die Arbeit ist super entspannt“, sagt Janser, und genießt die Interaktionen mit den Gästen. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, wie das häufige Springen von den Beckenrändern, was laut Janser das meistgeahndete Badevergehen ist.
Das Bad Straßgang hat sich zu einem beliebten Anziehungspunkt für Wassersport und Freizeitentwicklung etabliert. Zusammen mit anderen Grazer Freibädern, wie dem Noppelbad und dem Margaretenbad, bietet es eine wunderbare Möglichkeit, die warmen Sommertage zu genießen und die natürliche Schönheit der Umgebung zu erleben.