Eine neue Analyse von Statistik Austria hat ergeben, dass über die Hälfte der 75- bis 84-Jährigen in Österreich kürzlich das Internet genutzt haben. Im Zeitraum von April bis Juli 2023 gaben 54 Prozent dieser Altersgruppe an, online gewesen zu sein. Dies steht im Kontrast zu den 16- bis 74-Jährigen, wo erstaunliche 95 Prozent online sind. Die Ergebnisse werfen nicht nur Fragen zur digitalen Teilhabe auf, sondern beleuchten auch die Herausforderungen, mit denen Seniorinnen und Senioren konfrontiert sind.
Ein signifikantes Ergebnis der Analyse ist, dass das Internetverhalten stark von Bildung, Geschlecht und Wohnform beeinflusst wird. Menschen mit einem Hochschulabschluss zeigen eine weitaus höhere Online-Präsenz: 88 Prozent nutzen das Internet, während dieser Anteil bei Personen mit nur einem Pflichtschulabschluss lediglich 33 Prozent beträgt. Das Geschlecht wirkt ebenfalls als entscheidender Faktor, denn ältere Männer sind aktiver im Netz als ihre weiblichen Altersgenossen.
Unterschiede in der Nutzung
Die Veränderungen in der Internetnutzung variieren auch innerhalb der Altersgruppe 75+. So nutzen 64 Prozent der 75- bis 79-Jährigen das Internet, während dieser Wert bei den 80- bis 84-Jährigen auf nur 43 Prozent sinkt. Dies deutet darauf hin, dass die Nutzung des Internets mit steigendem Alter weiter abnimmt. Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, betont die existierende digitale Kluft und merkt an, dass Bildung und Lebensumstände entscheidende Faktoren für den Zugang zum Internet darstellen.
In der Region Graz-Umgebung findet das Thema Internetnutzung unter Senioren großen Anklang. Viele Pflegeeinrichtungen bieten ihren Bewohnern einfachen Zugang zum Internet. So wurde auch in Einrichtungen wie „Gepflegt wohnen Thal“ festgestellt, dass dieses Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann. Hier erfahren Senioren die Vorzüge der Online-Welt, ohne dass ihnen Barrieren im Weg stehen.
Für diejenigen, die sich unsicher fühlen, gibt es mehrere Kursangebote. Die A1 Seniorenakademie richtet sich speziell an ältere Personen und ermöglicht ihnen, relevante Fähigkeiten zu erlernen, um sich sicher im Internet bewegen zu können. Kostenlos werden verschiedene Themen behandelt, von grundlegenden Funktionen bis hin zu nützlichen Tricks.
Ein wichtiges Anliegen ist es, diesen älteren Generationen zu helfen, sicher und kompetent im Internet zu navigieren, nicht nur um soziale Kontakte zu pflegen, sondern auch um Informationen und Dienstleistungen bequem nutzen zu können. Dieses Engagement ist entscheidend für eine inklusive und digitale Gesellschaft und bietet älteren Menschen die Möglichkeit, auch in der modernen Welt aktiv zu bleiben.
Diese Entwicklungen stimmen mit den gesamtösterreichischen Trends überein und zeigen die Notwendigkeit, die Digitalisierung auch in der älteren Bevölkerung voranzutreiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends weiter entwickeln werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Senioren einen besseren Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen, wie www.meinbezirk.at berichtet.