Im Herzen von Graz, genauer gesagt im Herz-Jesu-Viertel, ist eine Entscheidung gefallen, die viele Anwohner besorgt. Der Trafikstandort in der Nibelungengasse wird in Zukunft nicht wiederbesetzt. Harald Paulic, der die Trafik über vier Jahre leitete, äußert sein Bedauern und erklärt: „Es tut mir vor allem um das Viertel leid, wir haben vor allem von unseren Stammkunden gelebt.“ Diese Online-Worte spiegeln das Gefühl vieler Stammkunden wider, die regelmäßig die Dienste in der Trafik in Anspruch nahmen, sei es für den Kauf von Briefmarken, Fahrscheinen oder für Pakete.
Die Gründe für die Schließung hat die Monopolverwaltung GmbH mit wirtschaftlichen Aspekten begründet. Es wurde festgestellt, dass der Standort nicht tragfähig ist. Trude Schreibershofen, die Pressesprecherin, informierte darüber, dass freie Trafikstandorte ausschließlich an Menschen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent vergeben werden. Das bedeutet, dass die Berücksichtigung der Inklusion und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen müssen. Außerdem werde künftig darauf geachtet, dass die umliegenden Trafiken durch diese Entscheidung gestärkt werden. So liegt die nächste Trafik bei der Alten Technik nur fünf Gehminuten entfernt.
Reaktionen der Anwohner und Zukunftsperspektiven
Die Anwohner haben rege an einem Unterschriftenaufruf teilgenommen, um für den Erhalt der Trafik zu kämpfen. Fast 200 Unterschriften kamen zusammen, was zeigt, wie wichtig dieser Standort für die Gemeinschaft war. Paulic selbst hätte sich eine Nachfolge gewünscht, um das Geschäft in neue Hände zu übergeben; es gab sogar schon einen interessierten Nachfolger. Doch die Entscheidung der Monopolverwaltung, das Geschäft nicht nachzubesetzen, steht fest.
Die Schließung trifft insbesondere die älteren Menschen, die auf eine solche Einrichtung angewiesen sind. Jüngere Kunden nutzten die Trafik als Paketstation für gleich drei Anbieter, was die Vielseitigkeit der Dienstleistungen unterstreicht. Trotz der emotionale Verbindung und des Engagements des Teams unter Paulic müssen sich die Anwohner nun nach Alternativen umsehen. Ein weiterer Aspekt der Schließung ist die Frage der sozialen Verantwortung in einer Zeit, in der Inklusion und Barrierefreiheit zunehmend auf der Agenda stehen.
Die Entscheidung zur Schließung wird weiter diskutiert werden müssen, und es bleibt abzuwarten, wie die Anwohner auf die neuen Gegebenheiten reagieren. www.kleinezeitung.at berichtet ausführlich über die Hintergründe und die Stimmen der Betroffenen. Dies zeigt, dass die Thematik weit über eine bloße Standortbewertung hinausgeht und das soziale Gefüge des Viertels beeinflusst. Der Verlust der Trafik ist ein weiterer Hieb für die Menschen, die auf das Angebot im Viertel angewiesen waren.