Frauenpower in der Lokalpolitik: Ein dringender Appell an die Parteien
In der steirischen Kommunalpolitik herrscht weiterhin ein starkes Ungleichgewicht zugunsten der Männer. Nur zehn Prozent der 286 Gemeinden in der Steiermark werden von Frauen geführt. Dies bedeutet, dass neun von zehn Ortschaften männliche Bürgermeister haben, während nur eine einzige Bürgermeisterin zu finden ist. Doch warum ist dies der Fall, und was kann getan werden, um diese Situation zu verbessern?
Eine der Hauptursachen, die von Bürgermeisterin Maria Skazel aus St. Peter im Sulmtal genannt wird, ist das Fehlen weiblicher Vorbilder in der Kommunalpolitik. Frauen brauchen Role-Models, um sich inspiriert und ermutigt zu fühlen, sich für politische Ämter zu engagieren. Darüber hinaus sind Frauen oft stärkerem Gegenwind und persönlichen Anfeindungen ausgesetzt, insbesondere in sozialen Medien, was eine dicke Haut erfordert.
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr betont die zusätzliche Belastung, die viele Frauen tragen, da sie oft die Hauptverantwortung für Familienarbeit und die Pflege von Angehörigen tragen. Ohne die Unterstützung der Familie wäre es für viele Frauen schwierig, sich politisch zu engagieren. Doris Dirnberger, Bürgermeisterin von Gratwein-Straßengel, fordert daher mehr Unterstützung im Bereich der Kinderbetreuung, um Frauen die Möglichkeit zu geben, sich politisch zu beteiligen.
Alle befragten Bürgermeisterinnen sind sich einig, dass es vor allem an den männlichen Kollegen liegt, den Frauen in der Kommunalpolitik mehr Raum zu geben. Es ist an der Zeit, dass Männer Frauenanliegen ernst nehmen und ihre Sichtweisen in politischen Entscheidungen berücksichtigen. Die Zukunft der Lokalpolitik liegt auch in der Verantwortung der amtierenden Bürgermeister, die aktiv Frauen fördern sollten, damit der Frauenanteil in der Kommunalpolitik steigt.
Die nächsten Gemeinderatswahlen stehen in der Steiermark 2025 an, mit Graz als Ausnahme, wo die Wahl erst 2026 stattfindet.
Quelle: MeinBezirk.at
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