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Digitalisierung der Milchviehhaltung: Technologien für mehr Tierwohl und Produktqualität

Die Digitalisierung und Automatisierung im Kuhstall gewinnt zunehmend an Bedeutung und bringt viele Vorteile für Bauern und Tiere mit sich. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Melkroboter, Fütterungsroboter, Sensor-Techniken zur Gesundheitsüberwachung und automatische Futterschieber sowie Einstreusysteme und Kuhduschen werden die Arbeitsbelastung der Bauern reduziert, das Tierwohl und die Tiergesundheit verbessert und die Qualität der Milchprodukte erhöht.

In einer Befragung zur Technologisierung und Digitalisierung in der Landwirtschaft gaben 17% der Milchbauern an, zukünftig einen Melkroboter anzuschaffen. Weitere 25% planen, in Sensoren zur Überwachung der Tiergesundheit und 12% in automatische Fütterungssysteme zu investieren.

Die Milchwirtschaft ist eine sehr herausfordernde Branche. Die heimischen Milchbauern stehen auf dem harten europäischen Markt unter Druck, da immer mehr No-Name-Milchprodukte im Handel erhältlich sind. Zusätzlich müssen sich die steirischen Milchbauern mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von Milchkühen pro Betrieb im Vergleich zu Deutschland und Dänemark behaupten. Seit 2010 hat sich die Anzahl der Milchviehbetriebe in der Steiermark um mehr als ein Drittel reduziert.

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Die Verwendung von Smartphones als Steuerungsinstrument für neue Technologien ist für die Bauern von großer Bedeutung. Über eine App können alle relevanten Daten, die beispielsweise der Melkroboter liefert, abgerufen werden. Dadurch ist eine schnellere Erkennung von Problemen möglich und es wird das Tierwohl, die Tiergesundheit und die Produktqualität verbessert. In der Steiermark sind bereits 291 Melkroboter im Einsatz, die von 8% der Betriebe verwendet werden.

Durch den Einsatz von Sensoren, die beispielsweise an Halsbändern, den Ohren oder als Bolus im Pansen angebracht sind, können Veränderungen im Fressverhalten, der Körpertemperatur und des Bewegungsverhaltens erkannt werden. Dadurch können potenzielle Krankheiten frühzeitig erkannt und verhindert werden, was wiederum die Tiergesundheit fördert.

Die österreichische Rinderwirtschaft arbeitet derzeit gemeinsam mit Forschern an Datenverschneidungen, um bessere Entscheidungsgrundlagen für Fütterung, Tiergesundheit, Zucht und Management zu erhalten. In den nächsten ein bis zwei Jahren werden erste Ergebnisse erwartet.

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Die Digitalisierung spielt auch in der landwirtschaftlichen Ausbildung eine große Rolle. An Fachschulen haben die Schüler die Möglichkeit, neue Technologien kennenzulernen und dieses Wissen in die Betriebe zu bringen. In der Steiermark gibt es bereits Fachschulen, an denen Smaxtec-Technologie zum Einsatz kommt, die umfassende Daten zu den Kühen liefert und die Tiergesundheit verbessert.

Die heimischen Molkereien veredeln die natürliche Milch zu vielfältigen Milch- und Käsespezialitäten. Dabei setzen sie auf Premiumkonzepte wie nachhaltige Verpackungen und Produkt- sowie Verpackungsinnovationen. Die Berglandmilch beispielsweise setzt auf Produkte wie Coffee-to-Go, Frucht-Kefir in Recycling-PET, Grießpudding in nachhaltiger Glasverpackung oder Brat- und Pfannenkäse für die Grillsaison. Die Ennstalmilch hat mit ihren aseptischen Milchmischgetränken sogar den internationalen Markt erobert und wurde für ihren Bio-Ennstaler-Blauschimmelkäse beim World Cheese Award ausgezeichnet.

Die Obersteirische Molkerei setzt ebenfalls auf Robotik und Digitalisierung, betont jedoch, dass diese Technologien die Arbeit unterstützen, aber nicht ersetzen können. Trotzdem bedarf es eines geschulten Käsemeisters, um hochwertigen Käse herzustellen.

Abschließend wird betont, dass Milch von Natur aus reich an Nährstoffen ist und einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit leistet. Milch liefert hochwertiges Eiweiß, das vom Körper gut verwertet werden kann, und enthält weitere milchtypische Inhaltsstoffe wie Kalzium, Fett, Jod und verschiedene Vitamine, die zur Gesunderhaltung beitragen.



Quelle: Landwirtschaftskammer Steiermark (LKST) / ots

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