Die Entstehung der steirischen Bezirke
In der Steiermark existieren 13 Bezirke, die sich von Ost nach West und von Süd nach Nord erstrecken. Jeder Bezirk besitzt eine einzigartige Identität, geprägt von den Eigenheiten seiner Bewohner. Doch wie kam es zur Entstehung dieser Bezirke und haben sie schon immer in ihrer heutigen Form existiert?
Erzherzog Johann als erster Ortschef
Ein bedeutsames Ereignis in der steirischen Geschichte war die Ernennung von Erzherzog Johann zum ersten frei gewählten Bürgermeister im Jahr 1850 in der Marktgemeinde Stainz. Dieser Schritt resultierte aus den Auswirkungen der Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich, die zur Einführung von politischen Gemeinden mit Bürgermeistern und Gemeinderäten führte.
Die politische Umstrukturierung von 1850
Mit der Gründung der Bezirke in der Steiermark im Jahr 1850 einher ging die Einführung einer Landesverfassung und eines Landtags, der nicht mehr durch Stände, sondern durch Berufsklassen und Steuerleistungen definiert wurde. Diese Strukturreform befreite die Bauern von den Abhängigkeiten der Grundherren und garantierte Gleichheit, freies Eigentum, Religions- und Meinungsfreiheit.
Die historischen Bezirke der Steiermark
Zu den ursprünglichen 17 steirischen Bezirken vor 1850 zählten unter anderem Bruck, Feldbach, Graz, Hartberg, Leibnitz und Radkersburg. Graz-Umgebung war Teil von Graz, während Voitsberg zu Stainz und Fürstenfeld zu Hartberg gehörten. Diese Bezirke bildeten einen Teil des Herzogtums Steiermark, in dem etwa 1,45 Millionen Menschen lebten.
Das Ende des Herzogtums Steiermark
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Republik Österreich im Jahr 1918 wurde das Herzogtum Steiermark aufgelöst. Teile der Untersteiermark fielen an das Königreich Jugoslawien, was zu Widerstand und Demonstrationen führte, wie dem Marburger Blutsonntag am 27. Jänner 1919, der die Verbundenheit mit Österreich verdeutlichte.
