In Graz wurde ein mögliches „neues” Werk von Wolfgang Amadeus Mozart identifiziert, das für Aufsehen in der Musikwelt sorgt. Die „Mailänder Variationen”, ein Klavierstück aus den Beständen des Steiermärkischen Landesarchivs, haben bisher ein Schattendasein gefristet, da sie als „unmozartisch” galten und keiner genauen Zuschreibung von Mozart zugeordnet werden konnten.
Die Autorenschaft der Variationen wurde von Musikhistoriker Paul Duncan vom Landesarchiv untersucht und es wurde festgestellt, dass das Manuskript möglicherweise sogar von Mozart selbst stammt und von Johannes Traeg aus Wien angefertigt wurde. Ein deutscher Wissenschaftler, Carsten Wollin, nahm sich auch des Klavierwerks an und kam zu ähnlichen Schlüssen, dass das Werk tatsächlich von Mozart komponiert wurde. Dieses bisher unveröffentlichte Werk mit dem Titel „Thema con | Variazioni | per il | Clavi Cembalo | Del Sigre Wolfg: Amade Mozart” könnte eine bedeutende Lücke in Mozarts Klavierrepertoire schließen.
Die Entdeckung dieser „neuen” Mozart-Komposition sorgt für Begeisterung in der Steiermark, da sie einen weiteren wichtigen Beitrag zur Musikgeschichte des Landes darstellt. Landeshauptmann Christopher Drexler betont die Freude darüber, dass eine solch bemerkenswerte Entdeckung im Steiermärkischen Landesarchiv gemacht wurde. Diese historische Fund bringt Mozart zurück in die Steiermark und würdigt die Arbeit der Historiker, die diesen Sensationsfund ermöglicht haben.
Das Manuskript der „Mailänder Variationen” ist Teil der „Lannoy-Sammlung” des Steiermärkischen Landesarchivs und wurde von Bartholomäus von Carneri dem Musikverein für Steiermark geschenkt, bevor es schlussendlich im Steiermärkischen Landesarchiv verwahrt wurde. Die Erstpublikation des Werks sowie die wissenschaftliche Arbeit von Carsten Wollin zur Herkunft der Komposition sind nun im Ortus Musikverlag erschienen.
Neben der Entdeckung der „Mailänder Variationen” stehen musikhistorische Quellen im Fokus des diesjährigen Steirischen Archivtages, der unter dem Thema „Archive und Musikwissenschaft” am 16. Oktober stattfinden wird. Diese Veranstaltung verspricht spannende Einblicke in die Musikgeschichte und die Bedeutung von Archiven für die Erforschung musikalischer Werke. Die Identifizierung dieses potenziellen neuen Mozart-Werks verspricht eine aufregende Entwicklung in der Musikforschung und in der Anerkennung von Mozarts breitem musikalischem Schaffen.
