Ein Abend voller Emotionen erlebte das Publikum im Dachbodentheater Stainz, als die Schauspielerinnen Silvia Sonnleitner, Elke Fladenhofer und Uschy Maier gemeinsam mit der Pianistin Johanna Moser das Stück „Erklär‘ mir die Liebe“ von Astrid Kohlmeier auf die Bühne brachten. Die Darbietung war ein voller Erfolg und wurde mit begeistertem Beifall belohnt. Kohlmeier, die in Stainz aufgewachsen ist und nun in Graz lebt, vertraute der Theatertruppe einen Schreibauftrag an, der sich zu einem fesselnden Bühnenwerk entwickelte.
In ihrem Stück präsentiert die Autorin eine facettenreiche Betrachtung des komplexen Themas Liebe. Mit einer bunten Abfolge von Szenen nimmt sie das Publikum mit auf eine Reise, die unter anderem die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, die erste Verliebtheit von Schülerinnen sowie die Selbstliebe thematisiert. Die Erkenntnis, dass Liebe nicht nur ein Gefühl, sondern auch das Verstehen und Wertschätzen anderer Menschen beinhaltet, zieht sich durch das gesamte Werk.
Einfühlung und Reflexion
Eine zentrale Botschaft in Kohlmeiers Kunstwerk ist die Idee, dass Liebe ein zartes Pflänzchen ist, das Anknüpfung und Pflege benötigt. „Es kommt nackt, hilflos auf die Welt“, beschreibt sie die Anfänge der Mutterliebe, die trotz ihrer Fragilität die Kraft hat, die Welt erstrahlen zu lassen. Die Herausforderung, über die eigenen Bedürfnisse hinauszusehen und auch die Bedürfnisse anderer anzunehmen, ist ein weiterer wichtiger Diskurs, der im Stück behandelt wird. Ob es darum geht, dem leidenden Bettler auf der Straße oder der bedrängten Nachbarin die Hand zu reichen – die Frage nach der menschlichen Verbundenheit wird eindringlich aufgeworfen.
Die Darstellung der jugendlichen Sehnsüchte und die Frage, warum wir einen Menschen lieben und einen anderen nicht, sind ebenso zentrale Themen. „Nur die Zeit miteinander zählt“, wird in einem der emotionalen Dialoge vermittelt und spiegelt die Realität vieler junger Menschen wider, die in der Liebe sowohl Glück als auch Schmerz erfahren. Ein eindrucksvolles Bild wird durch die Vergleiche erzeugt, die die Komplexität von Beziehungen verdeutlichen – so, dass das Herz als „Wirbelwind“ beschrieben wird, in dem alle Lippen den Atem anhalten.
Ein Abend der Leidenschaft
Die gesamte Inszenierung wurde von der großartigen Crew aus den Schauspielerinnen und der Pianistin Johanna Moser getragen, die mit ihrem Talent und ihrer leidenschaftlichen Spielweise das Publikum in den Bann zogen. Abschluss der Aufführung bildet die Botschaft, dass die Liebe solange bestehen bleibt, wie es Menschen gibt, ein Gedanke, der das Publikum sichtlich berührte und zum Nachdenken anregte.
Die frenetischen Reaktionen des Publikums bestätigten, dass die Fragen und Themen, die in „Erklär‘ mir die Liebe“ behandelt werden, resonieren und relevant sind. Eine weitere Aufführung des Stücks findet bereits morgen um 18 Uhr im Dachbodentheater statt, und die Spannung bleibt hoch, wie das Publikum auf die erneute Thematisierung der Liebe reagieren wird.