In Wettmannstätten steht ein bedeutender Fortschritt in der digitalen Infrastruktur bevor. Die lokale Gemeinde hat sich das Ziel gesetzt, flächendeckend mit Hochgeschwindigkeitsinternet versorgt zu werden. Mit der Inbetriebnahme des Glasfasernetzes setzt Wettmannstätten einen entscheidenden Schritt in Richtung digitale Zukunft, und das alles soll bis Ende 2024, spätestens 2025, realisiert sein.
Die offizielle Inbetriebnahme fand kürzlich statt. Bürgermeister Peter Neger, Landtagsabgeordnete Barbara Eibinger-Miedl sowie die Verantwortlichen von Energie Steiermark und der „Steirischen Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft“ (sbidi) waren anwesend, um diesen bedeutsamen Moment zu feiern. Der Ausbau ist eine gemeinsame Initiative der beiden Unternehmen, die im Eigentum des Landes stehen.
Glasfasernetz für die gesamte Gemeinde
Bereits im Jahr 2021 begann das Förderprojekt von sbidi in den äußeren Ortsteilen von Wettmannstätten. Bis zum Sommer 2024 werden die letzten Hausanschlüsse verlegt und das Netz soll dann vollständig in Betrieb gehen. Der Einstieg in die digitale Welt wird für viele Haushalte eine positive Veränderung bedeuten, da die Verfügbarkeit von Glasfaser-Internet eine enorme Verbesserung der Internetgeschwindigkeit und Stabilität verspricht.
Im Rahmen des Ausbaus wurde für den südlichen Bereich der Gemeinde ein Investitionsvolumen von 1,8 Millionen Euro eingeplant, wobei 1,17 Millionen Euro durch Fördergelder des Bundes gedeckt werden. Der Rest wird von der Marktgemeinde und dem Land Steiermark finanziert. Dieses Projekt wird etwa 160 Haushalte in den folgenden Jahren erreichen, so dass auch diese Bewohner von besserer Internetanbindung profitieren können.
- Netz in Wettmannstätten Süd erreicht Sommer 2024 Vollbetrieb
- Investitionen: 1,8 Millionen Euro
- Trassenlänge bis zu 17,4 Kilometer für eine umfassende Vernetzung
Das Stadtzentrum wird im nächsten Schritt ebenfalls an das Glasfasernetz angeschlossen. Hierbei investiert die Energie Steiermark erneut 1,8 Millionen Euro in den Ausbau. Diese Schritte sind notwendig, um eine umfassende Internetversorgung in der gesamten Gemeinde zu gewährleisten. Dank einer hohen Anmeldequote von über 50 Prozent ist die Nachfrage bereits vor Baubeginn deutlich gestiegen.
- Geplantes Investitionsvolumen: 1,8 Millionen Euro im Ortszentrum
- 586 Haushalte werden in die Maßnahmen einbezogen
- Netzlänge von insgesamt 18 Kilometern
- Baubeginn im zweiten Quartal 2024
- Erste Anschlüsse voraussichtlich im Herbst 2024 freigeschaltet
Das kooperative Vorgehen, das in Wettmannstätten praktiziert wird, zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Unternehmen und der Gemeinde ist. Diese Praxis ermöglicht es, Synergien zu nutzen und effizienter zu arbeiten. Nicht nur die unmittelbaren Anwohner profitieren von dieser Initiative, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region könnte durch die verbesserte Internetinfrastruktur angekurbelt werden.
Bürgermeister Neger ist von den Fortschritten begeistert und äußert sich positiv über den flächendeckenden Ausbau: „Dieser Fortschritt ist ein gewaltiger Infrastruktur-Schub für Wettmannstätten, von dem letztlich alle profitieren können.“ Die Hoffnung ist, dass Wettmannstätten bis spätestens Anfang 2025 die erste Gemeinde im Bezirk mit einer vollständigen Glasfaserabdeckung sein wird, was eine Vorreiterrolle in der Region betekenen würde.
Die Zukunft der digitalen Vernetzung
Die rasche Implementierung eines flächendeckenden Glasfasernetzes in Wettmannstätten könnte als Modell für andere Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg dienen. Durch die bereits vorgenommene Investition und die positiven Reaktionen der Bevölkerung zeigt sich, wie wichtig Breitband-Internet für moderne Lebens- und Arbeitsweisen geworden ist. In einer Welt, in der eine stabile und schnelle Internetverbindung immer mehr zur Grundversorgung zählt, ist der Schritt in die digitale Zukunft unverzichtbar.
Ein Glasfasernetz ist nicht nur entscheidend für die individuelle Internetverbindung, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gemeinde und die regionale Wirtschaft. In Wettmannstätten, die sich durch diesen bedeutenden Ausbau von anderen Gemeinden abhebt, bieten sich erhebliche Möglichkeiten für die Ansiedlung von Unternehmen und zur Steigerung der Lebensqualität. Schnelles Internet ist mittlerweile ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung von Unternehmen, ihren Standort zu wählen. Insbesondere in ländlichen Regionen ist der Zugang zu Breitbanddiensten ein zentraler Bestandteil für die Wettbewerbsfähigkeit und gilt als Investition in die Zukunft der Gemeinde.
Wettmannstätten kann durch die neue Breitbandinfrastruktur auch innovative digitale Dienstleistungen einführen. Die Nutzung von Telemedizin, E-Learning und Home Office wird durch eine stabile Internetverbindung erleichtert. Dies insbesondere hat während der COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen, als viele Menschen verstärkt von zu Hause aus arbeiteten oder Online-Dienste in Anspruch nehmen mussten.
Bedeutung der Digitalisierung für ländliche Gemeinden
Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren signifikant an Bedeutung gewonnen. Auch kleinere Gemeinden stehen vor der Herausforderung, ihre Infrastruktur zu modernisieren und den Anschluss an städtische Standards nicht zu verlieren. Studien zeigen, dass der flächendeckende Zugang zu schnellem Internet in ländlichen Regionen dazu beiträgt, die Abwanderung von jüngeren Menschen zu stoppen und einen Zuzug neuer Bewohner zu fördern. Eine Untersuchung des Bundesverband der Deutschen Industrie hat ergeben, dass die Verfügbarkeit von schnellen Internetverbindungen entscheidend ist für die Ansiedlung von Unternehmen und für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Gemeinden mit einer hohen Internetverfügbarkeit konnten steigende Bevölkerungszahlen und ein wirtschaftliches Wachstum verzeichnen.
Ein weiteres Beispiel für den positiven Einfluss eines gut ausgebauten Glasfasernetzes zeigt sich in der Gemeinde Schwanberg, wo zahlreiche Unternehmen durch den Breitbandausbau in wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen gebracht werden konnten. Diese Entwicklung nutzte die Gemeinde, um sich als attraktiver Standort für technologieorientierte Unternehmen zu etablieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern.